Die letzten Worte. Liebe zu Gott?

Die letzten Worte

Die letzten Worte der meisten Menschen sagen mehr über ihren geistigen Zustand in der Todesstunde aus als über das, was sie bei klarem Verstand gedacht haben. Das trifft besonders bei Altersdemenz zu. Sie sterben in geistiger Umnachtung. Eine Schutzreaktion des Gehirns? Ich bin 89 und wünsche mir, bis zum Hirntod bei klarem Verstand zu bleiben, um mich der Hypothese, der Annahme vergewissern zu können, dass es nach dem Tod kein Weiterleben gibt.

Was ist «Wahrheit»? Zuerst einmal: Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Das kann es hier nicht sein. Dann: eine logisch stimmige Aussage. (Philosophie) Es gibt aber auch die «Glaubenswahrheit». Sie gehört in den Bereich der Fantasie. Es sind zu Dogmen erhobene Behauptungen.

Das Johannes-Evangelium ist das am wenigsten authentische, denn es entstand frühestens um 100 nach Chr., also nicht vom Apostel J. Der wurde 44 oder 62 – auch das weiß man nicht genau – ermordet. Vieles, was bei Joh. steht, ist mit den Synoptikern „völllig unvereinbar“. (Karl Heinz Deschner: ABERMALS KRÄHTE DER HAHN, Stuttgart 1964, S. 45 f). Es handelt sich hier um reine Dichtung. Davon abgesehen, ist das Joh.-Evangelium „die judenfeindlichste Schrift“ des NT. (Theologe Weinel, Deschner, S. 445) Das lässt sich anhand der Texte schnell überprüfen. Luther hat sich davon zu seinen gehässigen Schriften gegen die Juden inspirieren lassen und davon wiederum 400 Jahre später – Hitler!

Liebe zu Gott?

„Aber Liebe zu Gott als Neigung (pathologische Liebe) ist unmöglich; denn er ist kein Gegenstand der Sinne. Eben dieselbe gegen Menschen ist zwar möglich, kann aber nicht geboten werden; denn es steht in keines Menschen Vermögen, jemanden bloß auf Befehl zu lieben.“ [Immanuel Kant, Metaphysik der Sitten, A 149]

Das Fälschen gehört zum Geschäft der Theologen, mindestens seit 2000 Jahren. Denn auch das A. T. enthält vieles, was mehr über den Geisteszustand der damaligen Zeit aussagt als über geschichtlich überprüfbare Fakten. Daher ist bei religiösen Fragen die Agnostik immer noch die ehrlichste Anschauungsweise.

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