Zum Jahreswechsel 2015 / 2016

5. Dezember2015

Vollgestopft mit Informationen beenden wir das alte Jahr und können dennoch die Ereignisse auf der „Weltbühne“ kaum durchschauen und die ständig wechselnden Situationen beurteilen, weil es fast unmöglich ist, aus der Masse dieser zum Teil gegensätzlichen Informationen Authentisches, Wahres herauszufiltern. Außerdem ist unsere Wahrnehmungsfähigkeit begrenzt. Das verleitet uns zu Fehleinschätzungen und Widersprüchen. Deshalb sollten wir nicht unsern Bauch reden lassen, unser zweites Gehirn, sondern das, welches im Kopf seinen Sitz hat, für Logik, Vernunft und Mitgefühl zuständig ist und uns befähigt, Verhältnisse zu schaffen, in denen alle Menschen zufrieden sein und  friedlich miteinander leben können.

Was Not tut, sagt uns Jean Ziegler in seinem neusten Buch
Ändere die Welt! Warum wir die kannibalische Weltordnung stürzen müssen, C. Bertelsmann 2015, 288 S. geb. € 19,99.

Beschreibung:
Das provokante Debattenbuch des international bekannten Globalisierungskritikers.

Die Kriege sind zurück, Hunger und Not gehören auch in Europa wieder zum Alltag, aufklärungsfeindliches Denken gewinnt an Boden. Die Welt verfügt zum ersten Mal in ihrer Geschichte über die Ressourcen, Hunger, Krankheit, Tyrannei auszumerzen; und doch wird der Kampf um knappe Güter menschenverachtend in immer neuen Dimensionen ausgetragen. Jean Ziegler, der seit Jahrzehnten Elend, Unterdrückung und Ungerechtigkeit anprangert, blickt zurück und befragt sich selbst, was er mit seiner wissenschaftlichen und politischen Arbeit bewirkt hat. Warum gelang es den Menschen in den westlichen Gesellschaften bisher nicht, ihre inneren Ketten abzuschütteln, die sie hindern, frei zu denken und zu handeln? Ziegler ruft dazu auf, die Welt zu verändern und zu einer sozialen Ordnung beizutragen, die nicht auf Beherrschung und Ausbeutung basiert. Seine Hoffnung richtet sich auf eine neue weltumspannende Zivilgesellschaft, die antritt, die Ursachen der kannibalischen Weltordnung zu bekämpfen.

Portrait:
Jean Ziegler, geboren 1934, wurde in jungen Jahren geprägt von seiner Freundschaft zu Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir sowie durch einen zweijährigen Afrika-Aufenthalt. Der Soziologieprofessor an der Universität Genf war bis 1999 Nationalrat im Parlament der Schweizer Eidgenossenschaft. Seine Publikationen wie »Die Schweiz wäscht weißer« und »Die Schweiz, das Gold und die Toten« haben erbitterte Kontroversen ausgelöst. Zuletzt erschien der Besteller »Wir lassen sie verhungern« (2012) im C. Bertelsmann Verlag. Ziegler ist derzeit Mitglied des UN-Menschenrechtsrates.

Liebe Bloggerinnen und Blogger,

kommt alle gut in und durch das neue Jahr!

Euer Dietrich

Recht haben. Eine kleine zen-buddhistische Geschichte

Zwei Mönche stritten sich über einen Lehrtext. Jeder bestand darauf, dass er Recht habe, und bezeichnete die Meinung des anderen als falsch. Einer der beiden sagte: „Ich gehe zum Meister. Er soll darüber entscheiden.“ Und so ging er zum Meister, dem gerade ein dritter Mönch den Schädel rasierte.

„Ehrwürdiger Meister“, sagte er. „Ich hatte eben einen Streit mit meinem Bruder.“ Er zitierte die umstrittene Textstelle und trug ihm seine eigene Meinung vor. “Mein Bruder dagegen behauptet, ich sei im Irrtum.“ Er trug dem Meister auch die Meinung seines Bruders vor und fragte: „Meister, wer hat nun Recht, mein Bruder oder ich?“
Der Meister sagte: „Du hast Recht.“

Erfreut über diese Antwort, ging der Mönch zu seinem Bruder und erzählte es ihm. Dieser jedoch lief zum Meister und beschwerte sich: „Meister, das kann doch wohl nicht sein! Ich berufe mich auf den Kommentar eines großen Lehrers und soll im Irrtum sein und er im Recht?!“
Der Meister antwortete: „Ja, du hast Recht.“

Der dritte Mönch, der dem Meister gerade den Schädel rasierte, ein wahrheitsliebender Mensch, war bestürzt.
„Meister!“, rief er, „ehrwürdiger Meister, wie kannst du sagen, beide haben Recht?! Entweder hat der eine Recht oder der andere.“

Der Meister sah ihn lächelnd an und sagte: „Ja, auch du hast Recht.“

 

Weihnachten seit 4000 Jahren?

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Alle Jahre wieder erzähle ich diese Geschichte:

Weihnachten seit 4000 Jahren?

Wir Kinder warteten am 24. Dezember hinter der Wohnzimmertür nicht auf das Christkind, sondern darauf, dass die Kerzen des Tannenbaums brannten und Geschenke darunter lagen. Und tatsächlich, am 25. Dezember vor 2003 Jahren wurde nicht Jesus geboren. Noch um 200 n. u. Zr. stritt man sich über Geburtstag und -jahr. Mal war es der 19. April, mal der 20. Mai, und Clemens von Alexandrien nannte den 17. November als das richtige Datum. Das Weihnachtsfest wurde bereits im 2. Jh. in Ägypten gefeiert, am 6. Januar, am Geburtstag des Gottes Osiris. Plutarch hat darüber berichtet. Am 25. Dezember feierte man den Geburtstag des Mithras. Mithras war der Gott des Lichts, der Sonnengott. Er wurde von den alten Persern, seit 70 v. u. Zr. auch von römischen Soldaten als Spender von Fruchtbarkeit, Frieden und Sieg verehrt, und sie waren es, die den Mithraskult bis nach Germanien und Britannien brachten. Mithräen (Kultstätten in heiligen Felsgrotten, Höhlen) wurden u. a. rund um Frankfurt am Main entdeckt.

Im Jahre 353 hat dann die Kirche den 25. Dezember zum Geburtstag Christi gemacht, den Tag, an dem überall, wo einstmals römische Siedlungen waren, immer noch der Geburtstag des Sonnengottes Mithras gefeiert wurde. Das Fest der Wintersonnenwende wurde, so wie man auf fast allen heidnischen Stätten das Kreuz errichtet hat, christianisiert.

Die christliche Weihnachtslegende, die Messe, Sakramente und Predigten des Apostel Paulus haben viele Entsprechungen im Mithraskult. Ebenso war der Sonntag einst der heilige Tag des Sonnengottes, der dies solis. Kaiser Konstantin machte daraus im Jahre 321 den „Tag des Herrn“. Für Jesus gab es außer dem Sabbat keine Sonn- und Feiertage.
Der Mithrasglaube hielt sich bis ins 5. Jh. in den Vogesen und in den Alpen, bis er ganz verschwand und für lange Zeit vergessen wurde.

[Nach Karlheinz Deschner: Abermals krähte der Hahn, Stuttgart 1964, jetzt bei Goldmann (Juli 1996)]

Noch eine “Geschichte”:

Auf der Erde ist der Teufel los oder Jesus, Anarchist
https://stahlbaumszeitfragenblog.wordpress.com/2015/08/14/auf-der-erde-ist-der-teufel-los-oder-jesus-anarchist/

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Allen Leserinnen und Lesern meiner Webseiten diesseits und jenseits des Atlantiks und anderer Meere wünsche ich friedliche, besinnliche und erholsame Feiertage und viele positive Energien im kommenden Jahr!

Meilleurs vœux de Noël et de Nouvel An à toutes mes amies et à tous mes amis!

Merry Christmass and good wishes for the New Year!

 

Die letzten Worte. Liebe zu Gott?

Die letzten Worte

Die letzten Worte der meisten Menschen sagen mehr über ihren geistigen Zustand in der Todesstunde aus als über das, was sie bei klarem Verstand gedacht haben. Das trifft besonders bei Altersdemenz zu. Sie sterben in geistiger Umnachtung. Eine Schutzreaktion des Gehirns? Ich bin 89 und wünsche mir, bis zum Hirntod bei klarem Verstand zu bleiben, um mich der Hypothese, der Annahme vergewissern zu können, dass es nach dem Tod kein Weiterleben gibt.

Was ist «Wahrheit»? Zuerst einmal: Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Das kann es hier nicht sein. Dann: eine logisch stimmige Aussage. (Philosophie) Es gibt aber auch die «Glaubenswahrheit». Sie gehört in den Bereich der Fantasie. Es sind zu Dogmen erhobene Behauptungen.

Das Johannes-Evangelium ist das am wenigsten authentische, denn es entstand frühestens um 100 nach Chr., also nicht vom Apostel J. Der wurde 44 oder 62 – auch das weiß man nicht genau – ermordet. Vieles, was bei Joh. steht, ist mit den Synoptikern „völllig unvereinbar“. (Karl Heinz Deschner: ABERMALS KRÄHTE DER HAHN, Stuttgart 1964, S. 45 f). Es handelt sich hier um reine Dichtung. Davon abgesehen, ist das Joh.-Evangelium „die judenfeindlichste Schrift“ des NT. (Theologe Weinel, Deschner, S. 445) Das lässt sich anhand der Texte schnell überprüfen. Luther hat sich davon zu seinen gehässigen Schriften gegen die Juden inspirieren lassen und davon wiederum 400 Jahre später – Hitler!

Liebe zu Gott?

„Aber Liebe zu Gott als Neigung (pathologische Liebe) ist unmöglich; denn er ist kein Gegenstand der Sinne. Eben dieselbe gegen Menschen ist zwar möglich, kann aber nicht geboten werden; denn es steht in keines Menschen Vermögen, jemanden bloß auf Befehl zu lieben.“ [Immanuel Kant, Metaphysik der Sitten, A 149]

Das Fälschen gehört zum Geschäft der Theologen, mindestens seit 2000 Jahren. Denn auch das A. T. enthält vieles, was mehr über den Geisteszustand der damaligen Zeit aussagt als über geschichtlich überprüfbare Fakten. Daher ist bei religiösen Fragen die Agnostik immer noch die ehrlichste Anschauungsweise.

Die aus der Bibel verschwundenen Frauen

Die Kirche, besonders die katholische, ist mitverantwortlich für die Jahrtausende währende Unterdrückung der Frau, auch dafür, dass es selbst heute keine volle Gleichberechtigung und Gleichstellung der Geschlechter im Berufsleben gibt. DIE LINKE kämpft dafür.

Die patriarchalische, hierarchische, undemokratische Katholische Kirche hat die Frau zur Dienerin des Mannes herabgesetzt und besteht auf dessen Vorherrschaft, so, wie der Apostel Paulus es befohlen hat. Daran ändert auch der Marienkult nichts. Dabei hat es weibliche Jünger gegeben und andere Frauen, die, wie eine ZDF-Dokumentation * gezeigt hat, in frühchristlichen Gemeinden eine hohe Stellung hatten und durch „Geschlechtsumwandlung“ in Bibeltexten, nämlich durch Textfälschung zu Männern gemacht worden sind:

„Maria Magdalena, einst wichtigste Jüngerin Jesu, wurde als Propagandafigur der katholischen Kirche missbraucht. Junia, eine berühmte Apostelin der Frühkirche, verwandelte sich unter der Feder eines Bibelkommentators in einen Mann. Phöbe, Vorsteherin einer frühen Christengemeinde, wurde als Hilfskraft des Apostel Paulus kleininterpretiert. Lydia, die erste Christin Europas, geriet fast 2000 Jahre lang in Vergessenheit. Es gab verschiedene Methoden, Frauen des frühen Christentums verschwinden zu lassen. Die Dokumentation versucht, die vergessenen Säulen des Christentums wieder sichtbar zu machen.“

* Aus der folgenden Doku
http://www.zdf.de/Dokumentation/Die-verschwundenen-Frauen-27125718.html

Der Film → http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1867016/