Nach der Bundestagswahl hochaktuell: Kirche von unten, Kirche von oben – Der Fall „Heinrich Knechten “ – Offener Brief an den Bischof von Münster. 18. März 1984

Von Dietrich Stahlbaum

Im September 1982 übernimmt ein junger Priester sein Amt als Kaplan in Oer-Erkenschwick, einer kleinen Bergarbeiterstadt im Kreis Recklinghausen. Er macht bald die Erfahrung, daß – wie er später schreibt – „politische ´Neutralität` die herrschenden Kräfte unterstützt, die Arbeitslosigkeit, Umweltzerstörung, Kriegsgefahr und Elend in der ´3. Welt` verursachen.“

Er wird im Januar 1983 Mitglied der Grünen Wählergemeinschaft Oer-Erkenschwick, baut einen „3. Welt“- Laden auf und bezahlt die 400 DM Miete aus seiner Tasche.

Er engagiert sich in der Friedensbewegung, wendet sich in einer Predigt zum Thema „Frieden bei Franziskus und heute“ und in einem Leserbrief gegen die sogenannte Nachrüstung, moderiert eine Podiumsdiskussion zum Thema „Atomwaffenfreie Zone Oer-Erkenschwick“ und betreut als Seelsorger vor allem Jugendliche, Senioren und Frauen.

Sein Eintritt in die Grüne Wählergemeinschaft löst eine Auseinandersetzung aus, die seine Pfarrgemeinde, die Kirchenbehörde und den Bischof von Münster, die örtliche Presse und natürlich auch ihn ein Jahr lang beschäftigt.

Er gibt eine öffentliche Erklärung ab, in der er zu seiner Parteinahme für die Grüne Wählergemeinschaft Stellung nimmt.

Er nennt vier Gründe:

  1. „Einsatz für die soziale Not der ´3. Welt´ erfordert nicht nur karikative Tätigkeit, sondern auch politische Arbeit, da die Verursacher der Not (Banken, internationale Konzerne) auch in Deutschland anzutreffen sind.“
  2. „Friedensarbeit: Es ist meine Überzeugung, daß wir in Christus Frieden finden, aber diese Überzeugung hat auch Konsequenzen. Wenn das Überleben der Menschheit in Frage gestellt ist durch die augenblickliche Hochrüstung, wenn Millionen verhungern, weil das notwendige Geld anstatt in Entwicklungsprogramme in Rüstungsausgaben geht, darf ich als Priester nicht neutral bleiben.“
  3. „Ökologie: Wenn unsere Umwelt stirbt, kann ich es nicht mit bloßen Appellen bewenden lassen. Gott hat die Welt geschaffen, nicht damit wir sie zerstören und damit der Generation nach uns die Lebensmöglichkeiten nehmen.“   
  4. „Frauenbewegung: Gewalt gegen Frauen, ungleiche Ausbildung und Bezahlung, ungerechte Renten, anstehender Militärdienst der Frauen, ungenügender Mutterschutz; die doppelte Unterdrückung der Frauen in der ´3. Welt´ – all das erfordert politische Arbeit.

Dies sind auch die Ziele der Wählergemeinschaft der Grünen Oer-Erkenschwick.“

Er erhält anonyme Anrufe, z. B.: „Wir brauchen einen Kaplan und keine grüne Tomate.“ Drohungen, Briefe. Die Leiterin der Seniorengruppe schreibt unter anderem: „Es ist mir mich unvorstellbar, daß sich ein Priester so erniedrigt… Ich kenne viele Mütter, die sehr traurig darüber sind, weil ihre Kinder sich auch in diesem grünen Milieu bewegen.“

Die Erkenschwicker Zeitungen veröffentlichen Leserbriefe und Erklärungen des Pfarrgemeinderats gegen den „grünen Kaplan – oder wie es heißt – „grünen Wolf im Schafspelz“.   

Und ein Mitglied des Pfarrgemeinderats erklärt: „Eine Mitgliedschaft (des Kaplans) in der Union hätte keinen so großen Wirbel ausgelöst…“

Im Februar 1983 erklären sich sechs katholische Pfarrer und Kapläne aus den Nachbargemeinden öffentlich mit ihm solidarisch.

Weitere Leserbriefe, in denen für den Kaplan Stellung genommen wird, erscheinen.

Im Juni, bei einem Gespräch mit zwei Leuten aus der Kirchenleitung, zitiert einer von ihnen aus einem Heft „Die chaotische Welt der Grünen“, herausgegeben von einem evangelischen Pastor, den Ausspruch der Alternativen Liste Berlin: „Wir sind gegen die Ehe“ und behauptet, die Grüne Wählergemeinschaft Oer-Erkenschwick sei gegen die Ehe eingestellt.

Ihm wird eine Versetzung angedroht. Er bittet den Bischof, halbtags seelsorgerisch in der Gemeinde, halbtags körperlich arbeiten zu dürfen, weil ihm „die Notwendigkeit, sich auf Dauer in der Arbeitswelt (und in der Welt der Arbeitslosen) zu engagieren, deutlicher“ wird.

Er will als Priester seinen Lebensunterhalt durch körperliche Arbeit verdienen und nicht von der Kirchensteuer leben, deren Abschaffung er fordert.

Er will nicht im Pfarrhaus wohnen, weil dies ein Privileg ist, das einem Priester nicht zusteht, sondern in einem Wohngebiet einfacher Menschen und so wie sie.

Im November 83 wird er vom Bischof von seinen Aufgaben als Kaplan der Pfarrgemeinde St. Josef „befreit“. Dazu der Pfarrgemeinderat in einer öffentlichen Erklärung: „Wir respektieren den Entschluß unseres Kaplans, wenn er den Wunsch hat, sich nach einem neuen Betätigungsfeld umzusehen. Und der Bischof weigert sich, die Gründe für die Amtsenthebung des Kaplans öffentlich zu nennen. Schließlich stimmt der Kaplan dem Vorschlag des Bischofs zu, für mein Jahr, also für eine begrenzte Zeit, als Pfleger in einem Bildungs- und Pflegeheim für Schwerbehinderte zu arbeiten, um danach halbtags Gemeindearbeit und halbtags körperliche Arbeit zu verrichten.

Bei einem Vorstellungsgespräch in diesem Heim wird ihm erklärt, er werde für mehrere Jahre acht Stunden lang als Pfleger eingesetzt, er wolle ja Arbeiterpriester werden. Und: „Wenn die Mitarbeiter den Eindruck haben, hier sollte ihnen eine verkrachte Existenz zwischengeschoben werden, würde er bei denen kein Bein auf die Erde bekommen.“

Im Januar 84 erfolgt die Versetzung in das Bildungs- und Pflegeheim in Gescher. Er wird vom Bischof zum „Mitarbeiter“ ernannt, im Vertrauen des Bischofs darauf, daß er sein „Amt als ´guter und treuer Knecht` (Mt. 25, 21 ff.)  zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen versehen“ wird.

Er weigert sich, diese Stelle anzutreten, weil er sich betrogen sieht.

Er wird für drei Jahre beurlaubt und ist seit vorgestern nach einem befristeten Arbeitsvertrag in den Opelwerken Bochum wieder arbeits- und mittellos.

* * *

Offener Brief an den Bischof von Münster

Herrn Dr. Lettmann

Domplatz 27

4400 Münster

Sehr geehrter Herr Bischof Lettmann!

Wir – die Delegierten der GRÜNEN aus NRW, darunter viele katholischen Glaubens, die z. Zt. hier in Marl versammelt sind, sind bestürzt über die von ihnen verfügte Amtsenthebung und Strafversetzung des Kaplans Heinrich K n e c h t e n aus Oer-Erkenschwick.

Dieser junge Kaplan, übrigens kein Mitglied unserer Partei, hat sich in vorbildlicher Weise um soziale und ökologische Probleme gekümmert.

Er hat Partei ergriffen für die Armen und Schwachen. Er hat vielen, vor allem jungen Menschen geholfen, wieder Mut zu fassen. Er hat sich für den Frieden eingesetzt und damit gegen die menschen- und völkerverachtende Politik der atomaren Abschreckung, gegen die Zerstörung der Natur durch militärische und industrielle Gewalt, gegen die Ausplünderung der Rohstoffländer und der Völker der „Dritten Welt“ durch die Industrienationen und gegen Engstirnigkeit und Apathie in unserer Gesellschaft.

Er hat seinen Wehrpaß zerschnitten und mit einem Begleitschreiben je zur Hälfte an das Bundesverteidigungsministerium und an das Kreiswehrersatzamt Recklinghausen geschickt.

Er hat sich so verhalten, wie es auch Nichtchristen von einem Menschen, der das Leben des Jesus von Nazareth nachzuleben versucht, erwarten. Er hat, wie dieser Unruhe in seine Gemeinde gebracht. Er hat, wie dieser, Menschen schockiert und erschüttert. Er hat aufgerüttelt.

Die Folge war, daß führende und einflußreiche Mitglieder der Pfarrgemeinde St. Joseph, in der Mehrzahl Mitglieder der CDU und sogar Ratsherren der CDU-Fraktion, gegen Kaplan Heinrich Knechten agitiert und seine Kaltstellung betrieben haben. Die Folge waren Unterstellungen, Beschimpfungen, Drohungen und Behinderungen seiner Arbeit, aber auch solidarische Interventionen durch zahlreiche Mitglieder seiner Pfarrgemeinde und Pfarrer aus Nachbargemeinden.

Die Mitgliedschaft eines katholischen Geistlichen in einer Grünen Wählergemeinschaft und seine Kandidatur für den Stadtrat kann kein Grund zur Amtsenthebung und Strafversetzung sein; denn es gibt viele katholische Priester, die Mitglied, Mandatsträger und Funktionäre der CDU und der CSU sind.

Wir bestreiten der Kirche das Recht, Menschen zu verknechten, auch wenn sie Knechten heißen.

Wir erwarten, daß Sie bei künftigen Konflikten dieser Art Entscheidungen treffen, die die im Grundgesetz verankerten Rechte aller Bundesbürger nicht einschränken.

Mit freundlichen Grüßen

Die Landesversammlung der GRÜNEN NRW.

Gez. Dietrich Stahlbaum, Kreissprecher

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Dr. Heinrich Michael Knechten (71) ist seit 1991 Pfarrer der russisch-orthodoxen Gemeinde der heiligen Boris und Gleb in Datteln-Horneburg dst.

Noam Chomsky: »Rebellion oder Untergang!: Ein Aufruf zu globalem Ungehorsam zur Rettung unserer Zivilisation«. Rezension

Noam Chomsky (Jahrgang 1928) ist Sprachwissenschaftler und Philosoph. Und er ist seit den 1960er Jahren einer der schärfsten Kritiker der US-amerikanischen Politik und des globalen Kapitalismus. Er sieht die Welt seit dem 6. August 1945, seit Hiroshima, am Rande eines Abgrunds, infolge der wachsenden Gefahr eines Atomkriegs und der drohenden Umweltkrise – „die beiden Hauptgefahren für unser Überleben“.

Er beruft sich dabei auf Dokumente, die zum Teil 40 Jahre lang geheim gehalten worden sind, und auf Berichte investigativer Publizisten. Danach sind es US-amerikanische Regierungen, die unter dem Diktat US-amerikanischer Konzerne, durch atomare Aufrüstung, Kriege, soziale Ungleichheit, Aushöhlung der Demokratie, durch eine rücksichtlose Umweltpolitik und eine me first-Mentalität die Weltherrschaft anstreben. Ein Moloch. *

Beispiele:

Am 6. August 1945 warf ein US-amerikanisches Kampfflugzeug eine Atombombe auf Hiroschima und am 9. August ein anderes eine zweite Atombombe auf Nagasaki. Dies waren die bisher einzigen Einsätze von Atomwaffen in einem Krieg. Damit begann ein nuklearer Rüstungswettlauf, der unsere Zivilisation und die Menschheit zu vernichten droht und sich nur aufhalten lässt, wenn es gelingt, das andere, friedliche Amerika zu mobilisieren, das mit der Anti-Atombewegung der 68er Jahre das Ende der Atomkraft und der Nutzung fossiler Brennstoffe eingeleitet hat.

Nötig sei, durch „zivilen Ungehorsam“ „andere zur Anerkennung der Tatsache“ zu bringen, „dass es Dinge gibt, die so wichtig sind, dass manche Leute ihretwegen zu allen möglichen Risiken bereit sind und wenn er sie dazu bringt, darüber nachzudenken und dann vielleicht selbst etwas zu tun.“ (Noam Chomsky in »Rebellion oder Untergang«)

Am 6. August „wurde klar, dass die menschliche Intelligenz die Mittel ersonnen hatte, dem 200 000 Jahre alten menschlichen Experiment ein Ende zu machen. Dabei stand von Anfang an nicht ernstlich in Zweifel, dass diese Fähigkeit zur Zerstörung der Welt immer größer werden bald auch in andere Hände übergehen und so die Gefahr einer Selbstvernichtung noch steigern würde.

General Dwight D. Eisenhower berichtete, die Entscheidung zum Einsatz der beiden Atombomben habe am 16. Juli bereits festgestanden. Er hatte Truman davon abgeraten, weil die Japaner schon Kapitulationsbereitschaft signalisiert hätten und die Vereinigten Staaten solche Waffen nicht als erste einsetzen sollten.

Unter den Dokumenten, die Chomsky fand, waren Berichte über nukleare Beinahe-Katastrophen. Chomsky hat sie öffentlich gemacht und damit dazu beigetragen, dass 51 Staaten das Atomwaffenverbot, dessen Vertrag in der UN-Generalversammlung von 122 der 193 Mitgliedsstaaten unterzeichnet wurde, ratifiziert haben – außer Deutschland und alle anderen Nuklearmächte, sie sich den Verträgen verweigern, um sich die Option zu einem nuklearen Erstschlag, zu einem Präventivschlag der NATO offenzuhalten und die Entwicklung immer neuer, immer effektiverer, immer gefährlicherer Waffensysteme zu fördern, Systeme, die sich der Kontrolle entziehen und selbständig agieren können.

 Im Oktober 1962, während der „sogenannten Kubakrise“, wie auch in den 1980er Jahren während der US-amerikanischen »Operation Able Arche« verhinderten US-Offiziere und Offiziere der Sowjetunion, die sich nicht an Vorschriften und Befehle gehalten haben, einen Atomkrieg, der verheerende Folgen gehabt hätte.

Einer von ihnen war Leonard Perroots, ein hoher Offizier der US-Luftwaffe, ein anderer Stanislav Petrov, ein russischer Offizier.

 Und Wassili Archipow, ein russischer U-Boot-Kommandeur, hat sich 1962 während eines der gefährlichsten Momente der kubanischen Raketenkrise als Einziger einem Befehl zum Angriff mit atombestückten Torpedos widersetzt, den zwei seiner Offizierskollegen in einem von US-Einheiten eingekreisten U-Boot erteilen wollten und der wahrscheinlich ebenfalls zu einem tödlichen Atomkrieg eskaliert wäre. (Noam Chomsky)

Chomsky sieht „die Gefahr der atomaren Katastrophe wieder so hoch wie zu Anfang der 1980er-Jahre, als die Regierung unter Reagan die russischen Verteidigungssysteme durch die Simulation von Angriffen einschließlich Nuklearangriffen getestet werden sollten. Damals wurden in Deutschland Pershing-II-Raketen, aufgestellt, die innerhalb von zehn Minuten.“

„Heute steht der Zeiger der Weltuntergangsuhr wieder genau wie zu der Zeit von »Able Archer« auf drei Minuten vor Mitternacht. Grund dafür sind die wachsende Gefahr eines Atomkriegs und die drohende Umweltkrise – die beiden Hauptgefahren für unser Überleben.

Russland und die USA betreiben eine gefährliche Aufrüstung, führen hochgradig provokative Aktionen durch und bauen ihre militärischen Arsenale in raschem Tempo aus. (…)

In Russland und auch sonst überall weiß man, dass das, was hier als »Raketenabwehr« bezeichnet wird, eine Erstschlagwaffe ist. Diese Kriegsgefahr ist zum großen Teil Resultat der NATO-Erweiterung nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor 25 Jahren, während der Amtszeit von Bush dem Ersten und seinem Außenminister James Baker und, in Russland, von Michail Gorbatschow.

Gorbatschow forderte die Auflösung aller Militärbündnisse, was ja im Fall des Warschauer Paktes auch geschah. Sie sollten durch ein eurasisches Sicherheitssystem ersetzt werden, das sowohl die ehemalige Sowjetunion als auch Westeuropa einbinden sollte. Aber Bush und Baker hatten einen anderen Plan: Die NATO sollte expandieren, während die Sowjetunion zusammenbrach.

Gorbatschow stimmte einer Wiedervereinigung Deutschlands und sogar dem Beitritt Deutschlands zum feindlichen Militärbündnis NATO zu, obwohl Deutschland Russland gleich zweimal in Schutt und Asche gelegt hat.“ (Noam Chomsky)

Prof. Joshua Itzkowitz Shifrinson hat nachgewiesen, „dass Bush und Baker Gorbatschow mit ihren Zusagen bewusst irreführen wollten, um den USA zu ermöglichen, ihre Vorherrschaft nach Osten auszudehnen.“

„Unter Clinton expandierte die NATO noch weiter nach Osten, und zwar bis direkt an die russische Grenze. 2008 und dann noch einmal als Versuchsballon 2013 unter Obama bot die NATO die Mitgliedschaft sogar der Ukraine an, dem geopolitischen Herzen Russlands, das mit diesem durch weit zurückreichende kulturelle Traditionen verbunden ist. Das war ein äußerst provozierender Schritt. (…)

Die Menschheit ist heute mit den entscheidendsten Fragen ihrer gesamten Geschichte konfrontiert, Fragen, die weder umgangen noch aufgeschoben werden können, wenn es eine Hoffnung auf den Erhalt – oder sogar eine Verbesserung – der organisierten Formen menschlichen Lebens auf der Erde geben soll.“ (Noam Chomsky)

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* So hat Karlheinz Deschner die USA genannt. Er hat die Geschichte der USA von ihren Anfängen bis zum 2. Krieg am Golf (1991) kompromisslos dargestellt. Sein Buch DER MOLOCH erschien 1993, die 4., überarbeitete Auflage 2002.

Die eBook-Fassung des Buches, die mir vorliegt, besteht aus Interviews und Passagen aus Chomskys Reden und Vorträgen. Fragen beantwortet er auf verblüffende Weise: relativistisch, in ganzheitlichen Zusammenhängen, mit Scharfsinn und genau. Immer trifft er den Nagel auf den Kopf. Immer hat er – aus seinem jeweiligen Blickwinkel – Recht. Es stimmt, was er sagt. Dennoch ist er bei aller schonungslosen Kritik empathisch und einfühlsam.

Nach der Bedeutung der Linguistik gefragt, sagt Noam Chomsky: Eine der dringlichsten Aufgabe „ist die Erforschung der Sprache, des Geistes, unserer geistigen Aktivitäten. (…) Der Philosoph David Hume (hat) das Studium der menschlichen Natur als die höchste Form der Wissenschaft bezeichnet. Die anderen Wissenschaften sollten dem untergeordnet sein.

Und das ist eine lange Tradition, die bis zum vorsokratischen Orakel von Delphi zurückgeht. Die Botschaft der Priesterin war: Erkenne dich selbst. (…) Erkenne und begreife, was für ein Wesen du bist; alles andere ist daraus nur abgeleitet,

Ich denke, dass diese Botschaft von vor 2 500 Jahren auch für uns wichtig sein sollte.“

Noam Chomsky: »Rebellion oder Untergang!: Ein Aufruf zu globalem Ungehorsam zur Rettung unserer Zivilisation« Westend Verlag Frankfurt am Main 2021, Taschenbuch 15.00 €, eBook 11.99 €

In Arbeit: mein 15. eBook DER WIDERSPENSTIGE PATIENT

Klappentext:

Die Zustände in deutschen Krankenhäusern sind miserabel – nicht erst seit der Coronapandemie. Ärzt*innen und Pflegepersonal sind überfordert, es fehlt an Personal. Die Folgen sind Stress und Unmut, Fehldiagnosen, Fehlentscheidungen, Behandlungsfehler, unnötige Medikationen, unnötige Operationen. Der Autor (94) dieses 15. eBooks hat es erlebt, gehört, erfahren und literarisch in der Titelgeschichte verarbeitet, teilweise realsatirisch. Seine Philosophie: Der Mensch kann im hohen Alter trotz körperlicher Beschwerden und Behinderungen geistig vital und kreativ bleiben und das Zeitgeschehen kritisch begleiten und historisch einordnen. Auch seinen Humor hat er nicht verloren.

Hierzu 

»Teams Wallraff«  https://gesundheit-soziales.verdi.de/mein-arbeitsplatz/krankenhaus/++co++397f6d86-e24c-11e6-a4f9-525400afa9cc

und

Die behandelnden Ärzt*innen sichern sich gegen Regressansprüche und andere juristische Probleme ab, indem sie ihre Klinikentlassungsbriefe an weiterbehandelnde Kolleg*innen als „Entwurf – nicht vidiertes Dokument“ adressieren.

Widmung:

Dieses Buch widme ich den „Ärzte(n) ohne Grenzen“ und ihren Kolleg*innen in den Kliniken und Praxen, die sich, allen Widerständen zum Trotz, für radikale, menschengerechte und ökologische Reformen des Gesundheitssystems einsetzen.

Stichwörter:

Ärzt*innen, Ärzt*innenmangel,  Apparatemedizin, Bauchkatheter, Computertomographie, Coronapandemie, eBooks, Fehldiagnosen, Ganzheitsmedizin, Gesundheit, Gesundheitsdiktatur?, Gesundheitssystem, Gesundheitswesen, Humor, Kommentare, Krankenhauskost, Krankenhauspersonal, Krankenpfleger*innen, Literatur, Medien, Medikamente, Medizin, Missstände, Notaufnahme, Patientenkritik, Philosophie, Politik, Psychologie, Psychosomatik, Satiren, Schulmedizin, Sexismus, Spezialisten,  Stahlbaums eBooks, Stress, Zeitkritik

26. 01. 2021

Heute endlich kam das Schreiben der Stadt RE, in dem mir in schönstem Beamtendeutsch mitgeteilt wird, dass bei mir mit Ablauf des 25.01.2021 „alle Kriterien vorliegen“, [um] mich „sowohl aus der Quarantäne als auch aus der Unterwerfung einer behördlichen Beobachtung im Zusammenhang einer zuvor nachgewiesenen Infektion mit dem Corona-Virus (Sars-CoV-2) entlassen zu können.

Vor diesem Hintergrund hebe ich meine Ordnungsverfügung […] vom 20. 01. 2021 mit Ablauf des 25. 01. 2021 vollumfänglich wieder auf […]

Ernesto Cardenal. Ein Leserbrief: Kritik an einem Zeitungsartikel

… an das Medienhaus Bauer, Marl:

  •  Von: Dietrich Stahlbaum, Recklinghausen
  • Betr.: Artikel „Poet, Priester, Revolutionär” von Denis Düttmann
  • Vom 3. März

In den Zeitungen d. Mhs. Bauer, Marl, 03.03.2020
Am 3. März 2020 in den Zeitungen des Medienhauses Bauer, Marl

Am 9. März 2020 in den Zeitungen des Mediernhauses Bauer, Marl
Am 9. März 2020 auf der Seite KULTUR der Recklinghäuser Zeitung

Zeichnung von Tisa mit Gedicht von E. Cardenal
Zeichnung von Tisa von der Schulenburg mit Gedicht von Ernesto Cardenal

 

 

 

 

Die Quitten sind reif! (Fotos)

Anfang Oktober

… in unserem Garten.

Vier Wochen früher als bisher. Der Klimawandel macht sich auch hier bemerkbar. Die Quitte wurde bereits vor 4000 Jahren im Kaukasus angepflanzt, später im Mittelmeerraum. 
Bei uns siedeln sich immer mehr einstmals exotische Pflanzen an. Auch unser Quittenbaum. Er ist sehr genügsam, hat tiefe Wurzeln und wirft seine Blätter ab, um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten.  

Verkostung historischer Tomaten. Foto

Am 7. September stellte das Werkhof-Projekt aus Dortmund auf dem Biomarkt LEBEWEHR in Recklinghausen (NRW) die Vielfalt regional angebauter Tomaten vor.

Historische Tomaten bei Lebewehr am 7. September 2019

Mehr über den Biomarkt LEBEWEHR in der Alten Feuerwache in Recklinghausen (NRW) →  https://www.24vest.de/recklinghausen/recklinghausen-altstadt-ort1200669/recklinghausen-biomarkt-lebewehr-eroeffnete-alten-feuerwache-12887213.html?fbclid=IwAR25Hs0X-LjoJItXGKkf9drlwyTfiI5P_dbUM8dfX-hMdo_MKA4_3STwo-4