In Arbeit: mein 15. eBook DER WIDERSPENSTIGE PATIENT

Klappentext:

Die Zustände in deutschen Krankenhäusern sind miserabel – nicht erst seit der Coronapandemie. Ärzt*innen und Pflegepersonal sind überfordert, es fehlt an Personal. Die Folgen sind Stress und Unmut, Fehldiagnosen, Fehlentscheidungen, Behandlungsfehler, unnötige Medikationen, unnötige Operationen. Der Autor (94) dieses 15. eBooks hat es erlebt, gehört, erfahren und literarisch in der Titelgeschichte verarbeitet, teilweise realsatirisch. Seine Philosophie: Der Mensch kann im hohen Alter trotz körperlicher Beschwerden und Behinderungen geistig vital und kreativ bleiben und das Zeitgeschehen kritisch begleiten und historisch einordnen. Auch seinen Humor hat er nicht verloren.

Hierzu 

»Teams Wallraff«  https://gesundheit-soziales.verdi.de/mein-arbeitsplatz/krankenhaus/++co++397f6d86-e24c-11e6-a4f9-525400afa9cc

und

Die behandelnden Ärzt*innen sichern sich gegen Regressansprüche und andere juristische Probleme ab, indem sie ihre Klinikentlassungsbriefe an weiterbehandelnde Kolleg*innen als „Entwurf – nicht vidiertes Dokument“ adressieren.

Widmung:

Dieses Buch widme ich den „Ärzte(n) ohne Grenzen“ und ihren Kolleg*innen in den Kliniken und Praxen, die sich, allen Widerständen zum Trotz, für radikale, menschengerechte und ökologische Reformen des Gesundheitssystems einsetzen.

Stichwörter:

Ärzt*innen, Ärzt*innenmangel,  Apparatemedizin, Bauchkatheter, Computertomographie, Coronapandemie, eBooks, Fehldiagnosen, Ganzheitsmedizin, Gesundheit, Gesundheitsdiktatur?, Gesundheitssystem, Gesundheitswesen, Humor, Kommentare, Krankenhauskost, Krankenhauspersonal, Krankenpfleger*innen, Literatur, Medien, Medikamente, Medizin, Missstände, Notaufnahme, Patientenkritik, Philosophie, Politik, Psychologie, Psychosomatik, Satiren, Schulmedizin, Sexismus, Spezialisten,  Stahlbaums eBooks, Stress, Zeitkritik

26. 01. 2021

Heute endlich kam das Schreiben der Stadt RE, in dem mir in schönstem Beamtendeutsch mitgeteilt wird, dass bei mir mit Ablauf des 25.01.2021 „alle Kriterien vorliegen“, [um] mich „sowohl aus der Quarantäne als auch aus der Unterwerfung einer behördlichen Beobachtung im Zusammenhang einer zuvor nachgewiesenen Infektion mit dem Corona-Virus (Sars-CoV-2) entlassen zu können.

Vor diesem Hintergrund hebe ich meine Ordnungsverfügung […] vom 20. 01. 2021 mit Ablauf des 25. 01. 2021 vollumfänglich wieder auf […]

Jetzt aktualisiert bei allen Versandbuchhandlungen abrufbar: „Das Buch in der Wolke. Work in Progress“

Coverbild für "Das Buch in der Wolke"

 Klappentext:

„Book in Progress“? Dieses 14. E-Book soll nun wirklich das allerletzte sein. Ein Experiment. Ich bin 93 und kann den natürlichen Alterungsprozess nicht aufhalten, höchstens verzögern. Die Produktivität lässt, wie der Geschlechtstrieb, nach. Das Gehirn arbeitet langsamer.  Gedächtnis, Denken, Sprechen und Schreiben brauchen mehr Zeit. Das Langzeitgedächtnis ist besser als das kurzzeitige. Mir fallen Ereignisse, Erlebnisse, Begegnungen, Menschen und Orte und deren Namen ein, die mich irgendwann mal in meinem Leben beeindruckt haben müssen, längst vergessen sind oder überhaupt nicht existiert haben. „Dichtung und Wahrheit“. Goethe.

Zum Beispiel das Gedicht „Frühlingsglaube“ von Ludwig Uhland, das ich persifliert habe, obwohl ich es wahrscheinlich nie gekannt habe. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, ob wir es im Deutschunterricht „durchgenommen“ haben. Dennoch kam mir die Anfangszeile „Die linden Lüfte sind erwacht“ bekannt vor. Bei Wikipedia fand ich dann die Bestätigung, dass es dieses Gedicht tatsächlich gibt.

Ich werde bis zu meinem Lebensende oder solange ich sehen, denken und empfinden kann, Sehenswertes fotografieren, das Zeitgeschehen beobachten und kommentieren, literarisch arbeiten und die Produkte nach und nach in diesem E-Book publizieren.

Das Buch kann jetzt zum aktuellen Preis von € 0,99 auf ein Lesegerät oder einen PC hier heruntergeladen werden -> https://www.bookrix.de/_ebook-dietrich-stahlbaum-das-buch-in-der-wolke/

 

Alter Mann (92) über die Verantwortung der Medien und die allgemeine Achtlosigkeit (Leserbrief)

   Ich hatte mir vorgenommen, keine Leserbriefe mehr zu schreiben, denn ich bin ein alter Mann (92) und wollte es den Jüngeren überlassen, sich um den Zustand unseres Planeten und die Zustände in unserer Welt zu kümmern. Für mich ist das eine Frage der Selbstachtung: Ich kann nicht zusehen, wie die Dinge den Bach ´runtergehen und dazu schweigen.  

     Ein paar Beispiele:

  1. Verantwortung der Medien. Das Zeitungshaus Bauer ist da keine Ausnahme.

Radio, Fernsehen und Presse sind verpflichtet, möglichst umfassend zu informieren und Nachricht und Kommentar zu trennen. Fakt ist jedoch, was nicht der politischen Einstellung der Journalist*Innen und Redakteur*Innen entspricht und dem Mainstream zuwiderläuft, wird entweder verschwiegen, mit einer kleinen Kolumne und/oder einer verharmlosenden Schlagzeile abgetan. Der Titel eines Artikels beeinflusst bei vielen Leser*Innen die zumeist selektive Wahrnehmung des Inhalts.

2. Besonders regierungsfreundliche Medien erwähnen zuerst ganz kurz kritische Äußerungen von Expert*Innen und anderen politisch engagieren Bürger*Innen. Die Gegendarstellung der Regierung erscheint dann lang und breit, als wäre sie wichtiger und stichhaltiger als die kritischen Einwände gegen die Regierungspolitik.

3. Fast alle Presseerzeugnisse berichten über den Klimawandel, die Not-wendigkeit eines radikalen ökologischen Umbaus der Wirtschaft und kritisieren unsere wertvolle Ressourcen verschwendende Lebensweise. Radikal im Sinne von „das Übel bei der Wurzel“ packen. Im selben Blatt ist eine Werbeanzeige und in der Rubrik Auto und Motor ein affirmativer Bericht über SUVs, die bewirken, dass durch den höheren Kraftstoffverbrauch und den damit verbundenen hohen Cw-Wert der Schadstoffausstoß nicht sinkt, sondern noch steigt. „SUV – in Blech gepresste Rücksichtslosigkeit“ (Jens Tartler im TAGESSPIEGEL vom 19.09.2017)

4. Im Fernsehen werden ökologische Probleme und Projekte thematisiert (z. B. bei Quarks & Co.). Auch bei Lokalzeit des WDR 3, Studio Dortmund. Die selben Moderator*Innen und ein Reporter vor Ort berichten begeistert und begeisternd über das „Anstehende Ski-Wochenende in Winterberg“ (03.01.2019). Die durch Schneekanonen und Massentourismus angerichteten Umweltschäden werden jedoch ignoriert.

5. Die Schließung der letzten Steinkohlezechen in Deutschland veranlasst das Gros der Medien, den Bergbau zu würdigen. Der habe durch eine rapide, vorbildliche Industrialisierung Deutschland zu wirtschaftlichem Aufstieg und zu Wohlstand und Reichtum verholfen. Bei den Feierlichkeiten in Bottrop singt Bundespräsident Steinmeier das Steigerlied mit. Es fließen Tränen.

Am 3. Januar dieses Jahres wird in den Zeitungen des Hauses Bauer, Marl, unter der Überschrift „344 Pumpwerke in der Region“ über Emschergenossenschaft und Lippeverband berichtet, sie schützen die Region vor dem „Absaufen“. Das mag zwar stimmen, aber die hohen Kosten und die Besorgnis betroffener Anwohner über die Gefährdung durch das explosionsfähige Grubengas werden verschwiegen.

Anfang der achtziger Jahre habe ich bei Landtagswahlveranstaltungen mit dem damaligen Landrat Marmulla über den Raubbau in den Zechen nach 1945 diskutiert. Der Abraum hätte wie vorher unter Tage verbracht werden müssen, sagte ich (Untertageversatz). Die Abraumhalden, kontaminierte Böden, Bergschäden und die geplante Nordwanderung der Kohle werden Kosten und Probleme verursachen, die von der mächtigen SPD-Kohlefraktion ignoriert werden.

Marmulla und der Kreistagsfraktionschef Niggemeier ließen sich, wie erwartet, nicht davon überzeugen, dass eine über 100 m hohe Halde in Herten-RE/Hochlarmark (der „Monte Marmulla“) sowohl der Ökologie als auch der Ökonomie erheblich schaden würde. Die Frischluftzufuhr in RE-Süd und in anderen Stadtteilen werden blockiert, Bergschäden entstehen und werden, wenn die Zechen verschwunden sind, nicht mehr entschädigt. Die Hohlräume unter Tage werden ständig unter Wasser gesetzt und sind für immer unzugänglich. 

Marmullas Antwort: Der Zug ist abgefahren. Das lässt sich nicht mehr ändern. Die Diskussion fand während der Planungsphase statt!

6. Ein weiteres Thema wäre die Amokfahrt eines gebürtigen, hellhäutigen Deutschen in Oberhausen und Essen. In vielen Medien die Tat eines schizophrenen Psychopathen. Seine Schuldfähigkeit wird dadurch in Frage gestellt. Das Medienhaus Bauer hat darüber den Tatsachen entsprechend berichtet (2. Januar). Attentate und Übergriffe von Schwarzafrikanern und Arabern hingegen werden vorverurteilend als terroristische Taten aus dem IS-Umfeld bezeichnet. Oft handelt es sich um Suizide und Suizidversuche, die mit terroristischen Motiven begründet werden, um der Tat einen „Sinn“ zu geben.

                                                                  *  *  *

Wilhelm Neurohr: Der politisch denkwürdige Juni 2018

Welch ein aufwühlender politischer Monat, so ist zum Sommeranfang am 21. Juni 2018 festzustellen, zeitgleich mit der Bilanz der deutschen Koalitionsregierung, die genau 100 Tage im Amt ist. Selten war das Politikversagen weltweit so dramatisch wie in diesem denkwürdigen Monat, manches kaum wahrgenommen im Schatten der kommerziellen Fußball-WM. Dabei ist der Monat Juni noch nicht zu Ende und wird noch mancherlei mehr an politisch Skandalösem darbieten in diesem politisch heißen Sommer:

Asylpolitik

Während die Diskussionen um die Zurückweisung von Asylsuchenden und Kriegsflüchtlingen in Deutschland zu einer anhaltenden Regierungskrise führen, geht es im Juni auf dem europäischen Sondergipfel zur Migrationspolitik – 100 Tage vor dem interkulturellen „Tag des Flüchtlings“ – vorrangig um die beschämende Frage, ob inhumane Flüchtlingspolitik national oder europäisch organisiert wird, entgegen dem internationalen Recht und den allgemeinen Menschenrechten.“Diese ganze Debatte ist auf eine Weise verroht, die ich erschreckend finde“, kommentiert der grüne Europa-Abgeordnete Sven Giegold. Zuvor hatten Italien und Malta 629 Flüchtlinge an Bord des Rettungsschiffes „Aquarius“, darunter schwangere Frauen und Kinder, zurückgewiesen, bis sich Spanien erbarmte, sie 1500 km weiter, in Valencia, an Land zu lassen.

Flüchtlingsdrama

Zur gleichen Zeit verkündet der UN-Flüchtlingshochkommissar den traurigen Rekord, wonach durch Krisen und Konflikte in der Welt noch nie so viele Menschen auf der Flucht gewesen sind: Über 16 Millionen Menschen insgesamt, fast 45.000 täglich, davon die Hälfte Kinder. Die größte Bürde der Flüchtlingsaufnahme trägt nicht Europa oder Deutschland – das nur auf dem 59. Platz aller 200 betrachteten Staaten liegt – sondern Libanon und die Türkei. 45% der Flüchtlinge suchen Schutz in Afrika und im mittleren Osten, 31% in Europa (davon 17% in der Türkei) sowie 21 % in Asien. Mit 3 Mio. am geringsten ist im weltweiten Vergleich mit Abstand die Quote der Flüchtlingsaufnahme in den USA, die bis zum Juni sogar Kinder von Migranten von ihren Familien trennte. Im Juni haben die USA unter Trump den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen verlassen, der sich um die Verteidigung die Einhaltung der Menschenrechte bemüht. Laut Trump ist der UN-Menschenrechtsrat „die Jauchegrube der politischen Voreingenommenheit“.

Hungersnöte

Auch die bisherigen Erfolge der Welthungerhilfe bei der Halbierung der Zahl der Hungernden erleidet wieder Rückschläge durch die aktuellen Krise und Kriege und den Klimawandel: Laut „Globalisierungsreport“, den die Bertelsmann-Stiftung im Juni vorlegte, profitiert die Bevölkerung in den Industrieländern als Wohlstandsgewinner am meisten von der Globalisierung. Hingegen ist die Zahl der Hungernden weltweit auf 815 Millionen Menschen wieder angestiegen. Die Bekämpfung der Ursachen für Hunger und Flucht geht kaum voran, auch nicht die Abmilderung des voranschreitenden Klimawandels.

Klimawandel

Vor der internationalen Klimakonferenz in Berlin Mitte Juni muss die deutsche Umweltministerin ebenso wie die Kanzlerin kleinlaut eingestehen: Das Land verpasst  deutlich seine Klimaschutzziele. Statt, wie angekündigt, den CO-2-Ausstoß  bis 2020 um 40% zu senken, erreicht das Land nur eine Reduktion um 32% gegenüber 1990. Während die Klimaziele in weiter Ferne geraten, wurden im Juni auch viele Regionen in Deutschland im Juni von schweren Unwettern heimgesucht. Außerdem verurteilte der EU-Gerichtshof am 21. Juni Deutschland wegen Verletzung des EU-Rechtes angesichts der zu hohen Nitrat-Belastung des Grundwassers, weil die Bundesregierung zu wenig dagegen unternommen hatte.

Rüstungsspirale

Weitaus mehr Ehrgeiz entwickelt die deutsche Regierung in der Rüstungspolitik: Deutschland ist wieder als viertgrößter Waffenexporteur im Wert von 6 bis 7 Mrd. Euro bei der Rüstung ganz vorn, vor allem mit fragwürdigen Importen in Länder außerhalb der Nato und EU, so vermeldeten die Medien im Juni. Zugleich plant die Waffenschmiede Rheinmetall aufgrund einer Gesetzeslücke den Bau einer Panzerfabrik in der Türkei, um von dort aus Exportbeschränkungen umgehen zu können und damit ein Milliardengeschäft zu machen mit Rüstungsverkäufen auch in Spannungs- und Krisengebiete.

Bis 2020 will die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen 25 Mrd. € mehr für die Bundeswehr. Der Wehretat ist schon jetzt der zweitgrößte im Bundeshaushalt mit 41,5 Mrd. im kommenden Jahr und angestrebter Steigerung auf 60 Mrd. € jährlich. Und eine Milliarde Euro werden nach dem Willen der Regierungskoalition laut Bundestagsbeschluss vom Juni zusätzlich mobilisiert für die Anschaffung von umstrittenen Kampfdrohnen aus Israel für die deutsche Bundeswehr im Rahmen eines gemeinsamen europäischen Rüstungsprojektes „Eurodrohne“. In einer gemeinsamen Erklärung von CDU- und SPD-Politikern unternahmen diese zudem einen Vorstoß, die parlamentarischen Mitbestimmungsrechte des Bundestags bei europäischen militärischen Auslandseinsätzen künftig zu beschneiden.

Friedensforscher bedauerten im Juni, dass keine der Atommächte weltweit auf nukleare Abrüstung hinarbeite, sondern die Modernisierung ihrer Atomwaffen in Angriff nehmen. Die neun Atomstaaten besitzen zusammen ca. 15.000 Atomwaffen. Sollte der nordkoreanische Diktator tatsächlich der erste und einzige sein, der in seinem Deal mit Donald Trump die nukleare Abrüstung schrittweise beginnt?

Armutsbekämpfung

Derweil fehlt angeblich das Geld für die Armutsbekämpfung auch im reichsten EU-Land Deutschland, denn im Juni vermeldet der Dachverband der „Tafeln“ zum 25-jährigen Jubiläum, dass 1,5 Mio. bedürftige Menschen, vor allem Senioren als Armutsrentner und Hartz-IV-Empfänger nebst Asylsuchenden, auf die Armenspeisung angewiesen sind, weil ihnen kaum noch Geld zum Leben verbleibt. Derweil kämpfen die Gewerkschaften weiterhin für auskömmliche Einkommen und Renten und fordern einen weitergehenden Kurswechsel von der Regierung, um die vernachlässigte soziale Frage wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

Kirchenfinanzierung

Hingegen wurden nach Meldung der Humanistischen Union vom Juni 2018 als Staatsleistung an die beiden großen reichen Kirchen in Deutschland steigende Geldzahlungen der Bundesländer in Rekordhöhe von 538 Mio. € geleistet, das sind 14. Mio. € mehr als im Vorjahr, unabhängig von Kirchensteuer und zusätzlich zu den Zahlungen für kirchliche Dienste (Kindergarten und Altenheime), also für die Kirchenverwaltung und die beamtenähnlichen Gehälter der obersten kirchlichen Würdenträger (Erzbischöfe, Bischöfe, Weihbischöfe und Domvikare). Seit Gründung der Bundesrepublik sind trotz Trennung von Kirche und Staat somit insgesamt rund 16 Mrd. € in die Taschen der Kirchenfunktionäre geflossen statt zugunsten der bedürftigen Armen ausgegeben zu werden.

Parteienherrschaft

Doch die Sorgen der christlichen und sozialen Regierungsparteien sind vorrangig andere, sie gelten nämlich dem eigenen Wohlergehen ihrer Parteien: Im Juni machten die Fraktionen von SPD und CDU/CSU auf Initiative der SPD – deren Zustimmungswerte laut Umfragen im Juni auf 17% sanken – die steuerlichen Zuschüsse für die Wahlkampf- und Parteienfinanzierung deutlich zu erhöhen, nämlich um 15%, das sind 25 Mio. € und damit eine Anhebung auf 190 Mio. € – ohne im Gegenzug die Parteienfinanzierung durch Interesse geleitete Spenden aus der Wirtschaft einzudämmen. Angesehene Juristen halten das für verfassungswidrig. Das Ganze geschah handstreichartig im Eilverfahren ohne Einbindung der Oppositionsparteien kurz vor dem ablenkenden Start der Fußballweltmeisterschaft. Hingegen nehmen der Lobbyismus und die Intransparenz bei der politischen Einflussnahme immer mehr zu, ebenso die Nebentätigkeiten und der bedenkliche Seitenwechsel von der Politik in die Wirtschaft ohne Karenzzeiten, wie die Organisationen Lobbycontrol, Abgeordentenwatch oder Transparency International beklagen. Auch dadurch geht die Politik zugunsten der Wohlhabenden und zu Lasten der Benachteiligten ungebrochen weiter.

Reichtumssteigerung

Im Juni wurde bekanntgegeben, dass weltweit die Zahl der über 18 Millionen Dollar-Millionäre, deren Vermögen die Marke von 70 Billionen Dollar überschritten hat. im Vorjahr um fast 10% gestiegen ist, Insbesondere der Börsenboom und steigende Immobilienpreise vermehrten deren Vermögen um insgesamt 5,2 Billionen Dollar, das ist ein Plus von 7,6%. Die 62 reichsten Menschen der Welt besitzen nach einer Studie der Hilfsorganisation Oxfam so viel wie die 3,6 Mrd. ärmsten Menschen.

Und die Schere geht auch in Deutschland immer weiter auseinander. Hier verfügten  1.364.600 Menschen über ein anlagefähiges Vermögen von über 1 Mio. Dollar, das waren gut 84.000 Personen mehr als im Jahr zuvor.

Mit ein paar kleinen Steuererleichterungen für die Mittelschicht, einer nur teilweise wirksamen Mindestlohnregelung und geringfügigen Kindergelderhöhungen etc. packt die „große Koalition“ diese auch in Deutschland besonders ausgeprägte Schieflage nicht wirklich an, da sie eine wirksame Reform der Vermögens.-und Erbschaftssteuer weiterhin ablehnt.

Europakrise

Ein Jahr vor der Europawahl 2019 in der kriselnden EU, bei der ein Rechtsruck in ganz Europa zu befürchten ist, werden trotz der Vorstöße des französischen Staatspräsidenten Macron wirklich notwendige Reformen für ein sozialeres und demokratischeres Europa, trotz Priorität in den deutschen Koalitionsvereinbarungen und einzelner kleiner Schritte, nicht erkennbar. Lediglich die Hürden für kleinere Parteien sollen nach deutschen Vorstellungen bei der Europawahl durch eine Sperrklausel erhöht werden, damit die etablierten Parteien unter sich bleiben können. Bei allen anderen europäischen Vorhaben gibt es derzeit eine Kakophonie. Allein beim Aufbau einer „Militärunion“ scheint derzeit die europäische Zusammenarbeit gut zu funktionieren.

Der vielgelobte Reformer Emmanuel Macron entpuppt sich im Juni n seinem eigenen Land in der Sozialpolitik als „neoliberaler Hardliner“, der die Bevölkerung und die Gewerkschaften auf die Straßen treibt. Im Juni äußerte er sich kritisch zu dem „kostspieligen, ungenießbaren und ineffizienten“ sozialen System der Beihilfen und Existenzminima. Die Armen müssten sich nach seiner Auffassung anstrengen und mit mehr Genügsamkeit und Erziehung angeleitet werden, sich selber in Eigenverantwortung aus der (quasi individuell verschuldeten) Armut zu befreien. Deshalb will er die Staatsausgaben bis 2022 um 60 Mrd. € kürzen, insbesondere die die diversen Sozialleistungen und Beihilfen – die Armen als lästiger Kostenfaktor. (Das erinnert an die abfälligen Äußerungen und „erzieherischen Maßnahmen“ seinerzeit von Kanzler Schröder und Wirtschaftsminister Clement in Deutschland gegenüber den „faulen“ Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern bei der Einführung von Hartz IV mitsamt den Sanktionsregeln).

Steuergeschenke

Mit dieser Gesinnung lässt sich kaum ein sozialeres und solidarischeres Europa mit einer steuerlichen Korrektur der ungerechten Armuts-Reichtums-Verteilung in Deutschland und Europa aufbauen, trotz aller Lippenbekenntnisse für eine europäische „Sozialunion“ unlängst in Göteborg. Für diese bedürfte es hinreichender Steuereinnahmen von den Reichen und Konzernen, die weiterhin begünstigt und geschont werden.

Zusammen mit Macron will jedoch der deutsche Finanzminister Olaf Scholz, unterstützt von seinem „Goldman-Sachs-Staatssekretär Jörg Kulies, die verkündete Einführung einer Transaktionssteuer nur auf den Handel von Aktien und einigen Anleihen beschränken, nicht aber von Derivaten. Damit wird die Steuer zu einer bloßen Alibi-Steuer oder zu einem Etikettenschwindel mit Einnahmen von nur 5 bis 7 Mrd. Euro statt erzielbaren 40 bis 50 Mrd. €, wie der grüne EU-Abgeordnete Sven Giegold kritisiert. Zudem hält Scholz an Schäubles Politik der „schwarzen Null“ eisern fest, statt überfällige Investitionen im nötigen Umfang zu ermöglichen.

Handelskrieg

Nach dem Motto seiner Lieblingsautorin Ayn Rand – „Egoismus ist eine Tugend, denn es gibt kein Gemeinwohl, und Altruismus ist ein Übel, das Nationen zerstören kann“ – hat US-Präsident Donald Trump mit seinen protektionistischen Strafzöllen einen internationalen Handelskrieg begonnen, der im Juni zu Gegenreaktionen fast aller Wirtschaftsnationen weltweit und auch der EU geführt hat und dessen Folgen nicht absehbar sind. Zugleich wird seit Juni das Heil des freien Handels in der Wiederbelebung der unfairen und umstrittenen Freihandelsverträge TTIP „light“, CETA, Jefta, TiSA, EPA usw,. gesehen, die gerade von der Zivilgesellschaft teilweise ausgebremst oder abgemildert worden sind. Am Ende wird es nur Verlierer geben und keine Gewinner.

Durch den chauvinistischen Nationalismus weltweit werde der Weltfrieden bedroht, sagte im Juni der scheidende UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad alHussein, in Genf: „Zu viele Regierungen mit selbstsüchtigen und kaltschnäuzigen Führungspersonen täuschten Unterstützung für gemeinsame Ziele vor, kämpften aber nur für eigene Interessen“.

Dieselskandal

Die eigenen Interessen und diejenigen ihrer Aktionäre standen auch im Vordergrund der deutschen Automobilkonzerne, ohne Rücksicht auf die Interessen der Kunden und Käufer oder auf die Gesundheit der von Schadstoffen belasteten und gesundheitlich gefährdeten Menschen – allen voran VW mit staatlicher Beteiligung des Landes Niedersachsen. Nun endlich sind im Juni die millionenfachen Betrügereien nicht als bloße „Schummeleien“, sondern als Menschen gefährdende Straftaten angesehen worden, mit Milliarden-Strafzahlungen, Haftbefehlen und Untersuchungshaft sowie staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen die Automanager und Konzernbosse, die zuletzt noch millionenschwere Boni und Gehälter für ihre Geschäftspolitik kassierten – ähnlich wie bei der kriminellen Deutschen Bank, die mittlerweile am Abgrund steht.

Doch die allzu engen Verflechtungen zwischen Autoindustrie und deren Lobby mit den Spitzenpolitikern der Bundes- und Landesregierung bis hinauf zur Kanzlerin haben immer noch nicht dazu geführt, die technischen Nachrüstungen der Dieselautos rechtlich anzuordnen – obwohl die verantwortlichen Minister und Behördenchefs sich dabei hart an der Grenze der „Strafvereitelung im Amt“ bewegen. Solange weiterhin die Menschen in den verkehrsreichen Städten mit Stickoxiden gesundheitlich gefährdet werden, verletzen die Politiker auch ihrem Amtseid, Schaden vom Volk anzuwenden. Dazu gehört schon eine gehörige Portion Skrupellosigkeit und Abgebrühtheit in der lobbyhörigen Regierungszentrale der GroKo, die vielleicht den Sommer nicht mehr übersteht. Einen Toten gibt es schon, glaubt man dem Journalisten Jakob Augstein, der meint, die SPD sei schon tot, sie habe es nur noch nicht gemerkt…

Wilhelm Neurohr

21. 06. 2018

Die Logik der Linken

Kommentar des Herrn M. F. aus Velbert-Neviges zum vorigen Beitrag (28. 03. 2018) :

„Die Linke toleriert einerseits die immensen Kosten für Einwanderung nach Deutschland und beklagt sich aber gleichzeitig über die wachsende Armut in Deutschland. Ich kann mich nur wundern, mit welcher „Logik“ diese Partei an die sozialen Probleme in Deutschland herangeht.“

Lieber M.,

Sie haben mit Ihrem Kommentar das Thema meines Beitrags verfehlt. Deshalb und nachdem ich andere Kommentare von Ihnen gelesen habe, werde ich den Eindruck nicht los, dass Sie von den Linken nicht mehr und nichts anderes wissen als das, was in den Massenmedien verbreitet wird. Kennen Sie überhaupt das Parteiprogramm der Linken? Oder macht es Ihnen zu viel Mühe, es zu lesen. Es hat in der hier verlinkten Fassung ja immerhin 79 Seiten. Wenn Sie logisch denken können, wird es Ihnen sicherlich nicht schwerfallen, die Logik der Linken in ihrem Programm zu erkennen und zu verstehen.

Ich wünsche Ihnen bunte Ostern und etwas mehr Sonne!

Deutsche mit „Migrationshintergrund“

Der Anteil deutscher Staatsangehöriger mit „Migrationshintergrund“ ist noch viel größer als heute angenommen wird. Denn Deutschland ist seit dem späten Mittelalter stets Zu- und Einwanderungsland, ausgenommen die 12 Jahre Naziherrschaft. Übrigens auch Auswanderungsland.

Schon die Römer, die große Teile Germaniens erobert, besetzt und kolonialisiert hatten, haben in Deutschland ihre Spuren hinterlassen. Manch deutscher Familienname deutet auf eine römische Herkunft. So könnte ein Vorfahre von Günter Ropenus, von Johann Wilhelm Buderus und von Dieter Delius ein römischer Soldat oder Beamter gewesen sein, in Deutschland sesshaft geworden. Nicht geringer sind die französischen Einflüsse auf unsere Kultur seit der Revolution und auf unser Militärwesen seit Napoleons Feldzügen quer durch Europa.

Große Wellen von Einwanderern kamen im 19. Jahrhundert nach Deutschland. Auskunft darüber gibt das Telefonbuch. Da befinden sich, am meisten hier im Ruhrgebiet, Namen polnischer und tschechischer, nämlich slawischer Herkunft, eingedeutscht: Marschewski, Pietrowski, Rafalski, Jadanowski, Jankowiak, Prochazka, Frontzek, Pawlik usw. Sie stammen größtenteils von Einwanderern, die als Arbeiter in Zechen und Fabriken geholfen haben, die Industrialisierung Deutschlands voranzutreiben, unter frühkapitalistischen d. h. unmenschlichen Bedingungen. Viele ihrer Nachfahren sind heute Handwerksmeister, Kaufleute, Akademiker. Sie sind voll integriert.

Vorfahren von mir kamen als Flüchtlinge nach Deutschland. Im 17. Jahrhundert waren es Hugenotten, vertrieben aus Frankreich. Im 18. (um 1731) Protestanten aus dem Salzburger Land, ebenfalls vertrieben. Und es sind Vorfahren ausgewandert aus Deutschland. Heute leben im Ausland mehr Verwandte meines Namens als in Deutschland, die meisten in den USA und in Kanada .

Buchtipp: Zana Ramadani: DIE VERSCHLEIERTE GEFAHR. Die Macht der muslimischen Mütter und der Toleranzwahn der Deutschen

Cover Verschleierte Gefahr I

Verschleierte Gefahr II

»Der Islam gehört nicht zu Deutschland«, sagt Zana Ramadani. »Muslime gehören zu Deutschland – aber nur, wenn sie sich dieser Gesellschaft anpassen.« Doch das kann nicht gelingen, solange die überkommenen Regeln einer vormodernen Religion auf die heutige westliche Welt angewendet werden und muslimische Mütter frauenfeindliche Werte an ihre Kinder weitergeben. Als Tochter einer muslimischen Einwandererfamilie nennt Zana Ramadani Dinge beim Namen, die sich sonst kaum jemand zu sagen traut: »Die muslimischen Frauen herrschen in der Familie. Ihre Töchter erziehen sie zu willenlosen Lemmingen, ihre Söhne zu verwöhnten Machos – und weil diese Hätschel-Machos damit im Leben scheitern, zu den nächsten Radikalen.« In ihrem Buch plädiert Zana Ramadani für eine offene, schonungslose Auseinandersetzung und macht deutlich: Ohne die muslimischen Mütter kann Integration nicht gelingen.

Zana Ramadani ist eine der meinungsstärksten islamkritischen Stimmen Deutschlands. Für die engagierte Menschenrechtsaktivistin ist klar: Ein Islam, der den Koran wortwörtlich nimmt und Regeln aus dem Mittelalter einfordert, der Frauen missachtet und junge Männer radikalisiert, der die westliche Kultur und die hier existierenden Gesetze ablehnt, gehört nicht zu Deutschland. Als Tochter einer muslimischen Einwandererfamilie erlebte auch Zana Ramadani Gewalt und Unterdrückung. Schnell lernte sie: Es sind oft die muslimischen Mütter, die in den Familien herrschen, indem sie die frauenfeindlichen Werte, unter denen sie selbst gelitten haben, an ihre Kinder weitergeben. In ihrem Buch macht Zana Ramadani deutlich, dass die Integration von Muslimen in unsere Gesellschaft nicht gelingen kann, solange muslimische Mütter ihre Söhne zu verwöhnten Machos und ihre Töchter zu Gehorsam und Anpassung erziehen. Gleichzeitig stellt sie klar: Wir müssen aufhören, den politischen Islam und die fortdauernde Diskriminierung der muslimischen Frau als kulturelle Eigenart zu verharmlosen, wenn wir unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung verteidigen wollen.

 Verlag: Europa Verlag; Auflage: (3. März 2017) Gebundene Ausgabe, 264 Seiten, EUR 18,90

ISBN-10: 3958900771 ISBN-13: 978-3958900776

Die kulturelle Globalisierung, der „Islam als Geburtshelfer Europas“ und Deutschlands Kleinbürgertum

Die kulturelle Globalisierung gibt es ebenso lange wie die wirtschaftliche: Kulturgüter (Kunst, Wissen, religiöse Vorstellungen, Wertvorstellungen, Philosophien), ganze Kulturen z. B. aus Asien gelangten bereits seit 115 vor unserer Zeitrechnung auf Handelswegen nach Europa (Seidenstraße) und haben die so genannte christlich-abendländische Kultur mitgeprägt. Ebenso arabische Muslime https://stahlbaumszeitfragenblog.wordpress.com/2015/08/14/das-christliche-abendland-eine-legende-leserbrief/

Während im 9. Jahrhundert, als Karl, der heute zu Unrecht als “der Große“ gefeiert wird, massenweise Sachsen abschlachten ließ, und im Abendland ein geozentrisches Weltbild herrschte, die Erde als Scheibe angenommen wurde, wussten Araber, Muslime, längst, dass nicht die Erde Mittelpunkt des Universums ist, sondern die Sonne. Damals gab es eine arabisch-muslimische Hochkultur, die im Laufe der Jahrhunderte auf den heutigen Zustand heruntergekommen ist. Später „vermittelten [Muslime] den Christen die Errungenschaften antiker und orientalischer Gelehrsamkeit“. „Der Islam“ gilt heute „als Geburtshelfer Europas.“

Grundlagen heutiger Wissenschaften und des philosophischen Denkens in Europa, in Deutschland stammen von Arabern, z. B. unser Zahlensystem. Wir rechnen in arabischen Ziffern. In unserer Sprache gibt es viele Worte, die aus dem Arabischen abgeleitet sind: Admiral, Alkohol, Arsenal, Magazin, Matratze… bis Zenit und Ziffer. Unsere Kultur hat viele außereuropäische Wurzeln. Daran sollten wir uns erinnern.

Kulturen, die sich nicht öffnen und weiterentwickeln, die in ihren Traditionen verharren, verkümmern, sterben ab. Schützenvereinen und anderen Traditionsverbänden, die Althergebrachtes pflegen, fehlt der Nachwuchs. Die Jugend ist größtenteils multikulturell interessiert und hat über alle ethnischen und nationalen Grenzen hinweg Freundschaften geschlossen. Viele sind mit wachen Sinnen durch die Welt getrampt und gereist, haben fremde Kulturen kennengelernt, ihren Horizont erweitert, sich Fremdes vertraut gemacht, sich weitergebildet und vermitteln ihre Erfahrungen an andere.
Menschen, die überschaubare Gruppen mit gleichen Werten bilden, werden immer weniger, weil es zumeist Alte sind oder ohne Bildung, „bildungsferne“. Denn seit die Studenten und Professoren, die Achtundsechziger, durchgesetzt haben, dass auch Arbeiterkinder studieren konnten, und Volksuniversitäten gegründet haben, ist unser Bildungssystem für alle offen, das Bildungsniveau erheblich gestiegen und damit auch der Wunsch, die engen Grenzen der durchschaubaren, kleinbürgerlichen Welt zu überwinden.
Nicht allen, die aus dem Kleinbürgertum stammen, ist das gelungen. Es gibt Professoren, Juristen, Fachärzte, Ingenieure, hochqualifizierte Techniker, welche die kleinbürgerliche Mentalität ihrer Eltern übernommen haben und bei PEGIDA, AfD & CO ihre politische Heimat gefunden haben, denn hier versammelt sich das gesamte Kleinbürgertum, schätzungsweise noch 15 % der deutschen Bevölkerung.

Dieses hat offensichtlich nicht bemerkt, dass weltoffene Muslimas und Muslime, Araber/innen und Türk/inn/en, sich in Deutschland längst integriert haben, ohne ihre Wurzeln zu kappen, und dabei sind, ihre Religion zu reformieren, den Islam von allen Menschen verachtenden Moralvorstellungen und Praktiken frei zu machen. Vieles davon stammt gar nicht aus dem Koran und der ursprünglichen Lehre, manches aus der Bibel, vom Christentum und ist dem Apostel Paulus zuzuschreiben.

Davon abgesehen hat der Islam für die meisten in Deutschland lebenden Muslime und Muslimas längst nicht die Bedeutung, die ihnen beigemessen wird. Sie sind säkular orientiert. Viele Immigranten und deren Nachkommen, auch Flüchtlinge haben sich ganz von der Religion getrennt. Nicht wenige von ihnen sprechen und schreiben besser deutsch als manche AfD-Wähler und PEGIDA-Demonstranten.

Deutsche Auswanderer, deutsche Kolonialherrschaft

Es sollte daran erinnert werden, dass auch Deutsche, die, weil sie politisch oder religiös verfolgt wurden oder aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen in Gruppen ausgewandert sind, einen Teil ihrer Heimat mitgenommen haben, ihre Gewohnheiten, ihre Kultur: ihre Sprache, ihre Religion, ihre Sitten und Gebräuche, ihre Architektur. Und überall, wo sie sich gruppenweise angesiedelt haben, haben deutsche Immigranten sich nicht an die vorgefundenen Verhältnisse angepasst, sich integriert oder gar assimiliert, sondern – nach heutigem Sprachgebrauch – Parallelgesellschaften gebildet, vor allem in den USA (Bsp. Germantown, heute ein Vorort von Philadelphia), in Afrika, in Afrika, in Russland.

Und erinnern wir uns an die gewaltsame Besitznahme, an den Landraub deutscher Kolonisatoren besonders in Afrika, wo die indigene Bevölkerung teilweise von Deutschen betrogen, enteignet, vertrieben, ermordet oder versklavt und zwangschristianisiert worden ist und wo purer Rassismus geherrscht hat. →  https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Kolonien#Strukturbedingungen_in_den_deutschen_Kolonien

Das hat sich im kollektiven Gedächtnis von Nachfahren der „Eingeborenen“ traumatisch eingeprägt.