Jetzt aktualisiert bei allen Versandbuchhandlungen abrufbar: „Das Buch in der Wolke. Work in Progress“

Coverbild für "Das Buch in der Wolke"

 Klappentext:

„Book in Progress“? Dieses 14. E-Book soll nun wirklich das allerletzte sein. Ein Experiment. Ich bin 93 und kann den natürlichen Alterungsprozess nicht aufhalten, höchstens verzögern. Die Produktivität lässt, wie der Geschlechtstrieb, nach. Das Gehirn arbeitet langsamer.  Gedächtnis, Denken, Sprechen und Schreiben brauchen mehr Zeit. Das Langzeitgedächtnis ist besser als das kurzzeitige. Mir fallen Ereignisse, Erlebnisse, Begegnungen, Menschen und Orte und deren Namen ein, die mich irgendwann mal in meinem Leben beeindruckt haben müssen, längst vergessen sind oder überhaupt nicht existiert haben. „Dichtung und Wahrheit“. Goethe.

Zum Beispiel das Gedicht „Frühlingsglaube“ von Ludwig Uhland, das ich persifliert habe, obwohl ich es wahrscheinlich nie gekannt habe. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, ob wir es im Deutschunterricht „durchgenommen“ haben. Dennoch kam mir die Anfangszeile „Die linden Lüfte sind erwacht“ bekannt vor. Bei Wikipedia fand ich dann die Bestätigung, dass es dieses Gedicht tatsächlich gibt.

Ich werde bis zu meinem Lebensende oder solange ich sehen, denken und empfinden kann, Sehenswertes fotografieren, das Zeitgeschehen beobachten und kommentieren, literarisch arbeiten und die Produkte nach und nach in diesem E-Book publizieren.

Das Buch kann jetzt zum aktuellen Preis von € 0,99 auf ein Lesegerät oder einen PC hier heruntergeladen werden -> https://www.bookrix.de/_ebook-dietrich-stahlbaum-das-buch-in-der-wolke/

 

Dietrich Stahlbaums 13., sein letztes eBook erschienen!




Mein letztes, das 13. eBook mit Notizen, Berichten, Aphorismen, Kurzprosa und zeitkritischen Aufzeichnungen ist erschienen, kann hier → https://www.ebook.de/de/quickSearch?searchString=Dietrich+Stahlbaum%3A+Alt+werden+und+jung+bleiben&mainsearchSubmit=Suche&facetNodeId=-1 für 4,99 € erworben und auf jeden PC und jedes Lesegerät heruntergeladen werden.

Alt werden und jung bleiben. Eine kleine Philosophie des Alterns
Notizen, Berichte, Aphorismen, Kurzprosa und zeitkritische Aufzeichnungen eines alten Mannes
Ich alter Mann [93 + … ] könnte sagen: “Mich geht das nichts mehr an. Ich habe mein Leben gelebt. Macht doch, was ihr wollt!“
   Das will ich nicht, denn solange ich anderen Menschen, jungen und alten, Mut machen kann, den Widrigkeiten des Alltags zu widerstehen und das gegenwärtige Weltgeschehen rational, nüchtern und vernünftig zu betrachten, ohne depressiv zu werden, kann ich mich nicht wegducken.
   Deshalb sage / schreibe, berichte ich, was ich erlebt habe, gehbehindert und mit einem “Klotz am Bein“, einem Urinbeutel mit Bauchkatheder, wie ich damit umgehe, und sage / schreibe, was ich wahrnehme und denke, z. B. über „Künstliche Intelligenz“ (KI), Greta Thunberg und Mutter Teresa. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.  
  Ein Erlebnis, das mich sehr bewegt hat, war der unerwartete Besuch eines vietnamesischen Freundes aus Hanoi und seiner Frau. Dazu Fotos und Facebook-Beiträge auf Vietnamesisch. Sein Vater war Việt Minh-Soldat und hat 1953-54 in Dien Bien Phu gegen die französische Kolonialarmee gekämpft. Ich war am 5. und 6. Dezember 1953 als Dispatcher in der Stabskompanie des 1. Bataillons der französischen Fremdenlegion (1. BEP) ebenfalls in Dien Bien Phu.
   Die Vergangenheit ist nach meinem Verständnis stets gegenwärtig und wirkt in die Gegenwart hinein. Auch das versuche ich, in diesem eBook zu vermitteln.
   Weitere neue Beiträge werden folgen. Fortsetzungen können neuerdings eingearbeitet werden.
  

Zum 100. Geburtstag von James Lovelock

James Lovelock (Foto: FR)

James Lovelock, der die Gaia-These wissenschaftlich und philosophisch begründet hat, ist am 26. Juli einhundert Jahre alt geworden

   Sein neustes Buch  »Novacene – The Coming Age of Hyperintelligence“« ist am 4. Juli erschienen. 1979 hat der Chemiker, Mediziner, Biophysiker und Erfinder in seinem Buch »Gaia: A New Look at Life on Earth« die These, die Erde und die sie umhüllende Atmosphäre sei ein Lebewesen, wissenschaftlich und philosophisch begründet.

   Lange vor „Gaia“ war James Lovelock bereits in den verschiedenen Fachwelten eine bekannte Größe. Schon 1996 hat der Physiker und Philosoph Fritjof Capra auf die Gaia-Hypothese und auf Lovelocks ökologische und ganzheitliche Anschauung aufmerksam gemacht (in: »The Web of Life«, Deutsche Ausgabe: »Lebensnetz. Ein neues Verständnis der lebendigen Welt«, München 1999. S. 120 ff.). Beiden wurde die Wissenschaftlichkeit abgesprochen. Sie wurden als Mystiker und Esoteriker abgetan.

   Heute sind „Ganzheitlichkeit“ und „ökologische Vernetzung“ weltweit wissenschaftlich anerkannte Begriffe, und die Philosophie ist aus der Physik nicht mehr wegzudenken.  

Fritjof Capra: Das Netz der Weltpobleme

Hierzu weiterführende Beiträge

Die Intelligenz der Natur → https://stahlbaumszeitfragenblog.wordpress.com/…/die…/

Die asiatische Antwort oder Weisheit des Ostens versus westliche Hybris. Rezension  → https://stahlbaumszeitfragenblog.wordpress.com/…/die…/

ASPEKTE EINER ÖKOLOGISCHEN POLITIK. Essay (1988) → https://stahlbaumszeitfragenblog.wordpress.com/…/aspek…/

Zitat:

„In der deutschen Presse […] war ein Hauptkritikpunkt, dass Lovelock die Atomenergie über- und die erneuerbaren Energien unterschätze.Sein Eintreten für die Atomenergie beruht darauf, dass er glaubt, dass nur unter Nutzung dieser Möglichkeit der CO2-Ausstoß schnell und nachhaltig reduziert werden kann. Zugleich sieht er eine erste reale Möglichkeit, dass sich die Menschheit vor Meteoriteneinschlägen schützen kann: mit rechtzeitig abgeschossenen Raketen und Atomsprengköpfen.“  [Wikipdia]

 

Vor Tschernobyl. Foto: Filatova

1987

Liam Fitzpatrick: The Monk Who Taught the World Mindfulness Awaits the End of This Life

Thich Nhat Hanh bei einer Gehmeditation in Oberlethe
Thich Nhat Hanh bei einer Gehmeditation in Oberlethe am 10. – 15. Juni 2001

 

By Liam Fitzpatrick / Hue, VIetnam

January 24, 2019

 

At a Buddhist temple outside Hue, Vietnam’s onetime capital, 92-year-old Thich Nhat Hanh has come to quietly “transition,” as his disciples put it. The ailing celebrity monk—quoted by Presidents and hailed by Oprah Winfrey as “one of the most influential spiritual leaders of our times”—is refusing medication prescribed after a stroke in 2014. He lies in a villa in the grounds of the 19th century Tu Hieu Pagoda, awaiting liberation from the cyclical nature of existence.

At the gate, devotees take photos. Some have flown from Europe for a glimpse of Thay, as they call him, using the Vietnamese word for teacher. Since arriving on Oct. 28, he has made several appearances in a wheelchair, greeted by hundreds of pilgrims, though the rains and his frailty have mostly put a stop to these. On a wet afternoon in December, the blinds were drawn back so TIME could observe the monk being paid a visit by a couple of U.S. diplomats. The Zen master, unable to speak, looked as though he could breathe his last at any moment. His room is devoid of all but basic furnishings. Born Nguyen Xuan Bao, he was banished in the 1960s, when the South Vietnamese government deemed as traitorous his refusal to condone the war on communism. He is now back in the temple where he took his vows at 16, after 40 years of exile. Framed above the bed are the words tro ve — ”returning” — in his own brushstroke.

In the West, Nhat Hanh is sometimes called the father of mindfulness. He famously taught that we could all be bodhisattvas by finding happiness in the simple things—in mindfully peeling an orange or sipping tea. “A Buddha is someone who is enlightened, capable of loving and forgiving,” he wrote in Your True Home, one of more than 70 books he has authored. “You know that at times you’re like that. So enjoy being a Buddha.”

His influence has spread globally. Christiana Figueres, the former executive secretary of the U.N. Framework Convention on Climate Change, said in 2016 that she could not have pulled off the Paris Agreement “if I had not been accompanied by the teachings of Thich Nhat Hanh.” World Bank president Jim Yong Kim called Nhat Hanh’s Miracle of Mindfulness his favorite book.

The monk’s return to Vietnam to end his life can thus be seen as a message to his disciples. “Thay’s intention is to teach [the idea of] roots and for his students to learn they have roots in Vietnam,” says Thich Chan Phap An, the head of Nhat Hanh’s European Institute of Applied Buddhism. “Spiritually, it’s a very important decision.”

But practically, it risks reopening old wounds. Other Vietnamese exiles were infuriated by highly publicized visits Nhat Hanh made in 2005 and 2007, when he toured the country and held well-attended services that made international headlines. To his critics, these tours gave legitimacy to the ruling Communist Party by creating the impression that there was freedom of worship in Vietnam, when in fact it is subject to strict state controls.

Other spiritual leaders have suffered under the regime; Thich Quang Do, patriarch of the outlawed Unified Buddhist Church of Vietnam (UBCV), has spent many years in jail or under house arrest. In November, the U.S. Commission on International Religious Freedom (USCIRF), the government panel that monitors freedom of religion globally, issued a statement condemning his treatment by Hanoi. In this context, Vo Van Ai, a Paris-based spokesman for the UBCV, said Nhat Hanh’s prior visits to Vietnam “played into the government’s hands.”

The meaning of his return, therefore, carries great freight here in Vietnam. “[It] symbolizes that both he and the type of Buddhism he represents are fundamentally Vietnamese,” says Paul Marshall, professor of religious freedom at Baylor University in Texas. “For the government, this is both a challenge and an opportunity. If he lives out his life in peace, they can claim credit.”

Flourishing in Exile

Nhat Hanh has always gone his own way. He became a novice against his parents’ wishes, then left a Buddhist academy because it refused to teach modern subjects. He studied science at Saigon University, edited a humanist magazine and established a commune.

After teaching Buddhism at Columbia and Princeton universities from 1961 to 1963, he returned to Vietnam to become an antiwar activist, risking his life with other volunteers to bring aid to war-torn communities. He refused to take sides, making enemies of both North and South Vietnam. His commune was attacked by South Vietnamese troops, and an attempt was made on his life.

In 1966, as the war escalated, he left Vietnam to tour 19 countries to call for peace. He addressed the British, Canadian and Swedish parliaments and met Pope Paul VI. This proved too much for the regime in Saigon, which viewed pacifism as tantamount to collaboration with the communists and prevented him from returning. The next time Nhat Hanh saw Vietnam was during a visit in 2005.

His reputation grew in exile. Hippies set his antiwar poetry to music. In 1967, he was nominated by Martin Luther King Jr. for the Nobel Peace Prize, and in 1969 he headed a Buddhist delegation to the peace talks in Paris. He eventually based himself in southwest France, where he turned the Plum Village Buddhist monastery into Europe’s largest, and established eight others from Mississippi to Thailand. He oversaw the translation of his books into more than 30 languages. When Western interest in Buddhism went through a revival at the turn of the century, Nhat Hanh became one of its most influential practitioners.

In 1967, Martin Luther King Jr. urged the Nobel Prize committee to honor “this gentle monk from Vietnam“

Nhat Hanh taught that you don’t have to spend years on a mountaintop to benefit from Buddhist wisdom. Instead, he says, just become aware of your breath, and through that come into the present moment, where everyday activities can take on a joyful, miraculous quality. If you are mindful, or fully present in the here and now, anxiety disappears and a sense of timelessness takes hold, allowing your highest qualities, such as kindness and compassion, to emerge.

This was highly appealing to Westerners seeking spirituality but not the trappings of religion. Burned-out executives and recovering alcoholics flocked to retreats in the French countryside to listen to Nhat Hanh. An entire mindfulness movement sprang up in the wake of this dharma superstar. Among his students was the American doctor Jon Kabat-Zinn, founder of the Mindfulness Based Stress Reduction course that is now offered at hospitals and medical centers worldwide. Today, the mindfulness that Nhat Hanh did so much to propagate is a $1.1 billion industry in the U.S., with revenues flowing from 2,450 meditation centers and thousands of books, apps and online courses. One survey found that 35% of employers have incorporated mindfulness into the workplace.

Nhat Hanh’s approach has been commercially successful partly because it makes few demands, at least of beginners—unlike the more rigorous meditation advocated by that other great exponent of Buddhism in the West, the Dalai Lama. “Thich Nhat Hanh provides a simple version of Buddhism, but I would not say it is oversimplified,” explains Janet Gyatso, Hershey Professor of Buddhist Studies at Harvard University’s Divinity School. The “basic philosophy is the same” as that of the Dalai Lama, she says. “Mindfulness and compassion.”

Courting Controversy

In an unpublished interview he gave to TIME in 2013, Nhat Hanh declined to say if he wanted to return home for good. Instead he praised Vietnam’s youthful dissidents. “If the country is going to change, it will be thanks to this kind of courage,” he said. “We are fighting for freedom of expression.”

In fact, the situation for all rights in Vietnam is critical. During Nhat Hanh’s exile, hundreds of thousands of people were sent to re-education camps or killed by a Communist Party that, today, has absolute control. Activists are beaten, tortured and jailed. Rights of association are restricted, as is the press and judiciary. Religious freedom is heavily curtailed, and the official Buddhist Church of Vietnam is controlled by the state.

To his critics, the monk should have made greater use of his position to draw attention to these abuses. Ai, the UBCV spokesman, says Nhat Hanh was “world-famous abroad but longed to be famous in his homeland” and accuses him of cooperating with the regime in order to be given permission for his 2005 tour. Hanoi granted Nhat Hanh permission to visit that year as it sought Vietnam’s removal from the USCIRF list of Countries of Particular Concern (CPC), where it kept company with North Korea, Iran and Saudi Arabia. The official communist daily Nhan Dan quoted Nhat Hanh as saying, “The Vietnamese want to be liberated from what the Americans call liberation for the Vietnamese,” without explaining that he had said these words decades earlier, in the entirely different context of the Vietnam War.

Washington obliged Hanoi by removing Vietnam as a CPC in 2006, to the fury of nonconformists forced into exile. “Many [who] had looked on Thich Nhat Hanh as a living Buddha, with total respect and admiration, were deeply disappointed to see him pandering to the communist authorities,” says Ai. Bill Hayton, associate fellow of the Asia program at London’s Royal Institute of International Affairs, explains that many in the Vietnamese diaspora will not tolerate any compromise with Hanoi. “In their eyes, Thich Nhat Hanh is a sellout because he is prepared to work within the limits imposed by the Communist Party.”

But Nhat Hanh was not totally silent. During his 2007 visit to Vietnam, he asked then President Nguyen Minh Triet to abolish the Religious Affairs Committee, which monitors religious groups. The Plum Village annual journal of 2008 went further and called on Vietnam to abandon communism. His followers paid a heavy price. In September 2009, police and a hired mob violently evicted hundreds of monks and nuns from a monastery that Nhat Hanh had been allowed to build at Bat Nha in southeast Vietnam, which had been attracting thousands of devotees.

Yet if Nhat Hanh courted controversy by engaging with the party, he also won the ability to gain access to the Vietnamese people—and that might have been the goal all along. The official Vietnamese Buddhist Church, says Hayton, “has no leader to compare with Thich Nhat Hanh or his ideas of mindfulness.” During Nhat Hanh’s tours, he was able to champion a concise, modernized form of Buddhism very different from the religion sometimes perceived as old-fashioned and arcane. The impact is still felt by young Vietnamese today. In November, Linh Nhi, 27, traveled from Saigon to keep vigil at Tu Hieu. “If I can meet him, that’s good,” she told local media. “If not, I’m still happy because I can feel his presence.”

Buddhism teaches that Nhat Hanh needs to offer his presence, and in doing so, he is embracing the roots of his suffering in the Vietnam War. He is surely aware that Hanoi will make political capital out of his homecoming. But then the Zen master is evidently playing the long game — the longest game of all, in fact, which is eternity.

With reporting by Supriya Batra/Hong Kong and Bryan Walsh/New York

Contact us at editors@time.com.

[This appears in the February 04, 2019 issue of TIME]

Siehe auch: →     https://stahlbaumszeitfragenblog.wordpress.com/2015/08/17/ein-zen-buddhistisches-retreat-mit-thich-nhat-hanh/ ss.com/2015/08/17/

 

 

 

Zwei Lebensläufe

Zwei Lebensläufe, zwei Auffassungen, zwei Ansichten, zwei Denkweisen, zwei (Welt-) Anschauungen, zwei Lebensweisen –  da zeigt sich, wie Ereignisse, Menschen, Zufälle, wie das, was wir erfahren haben und was uns widerfahren ist, uns tief beeinflusst hat, prägt. Unsere Erinnerungen mögen verblassen; manches scheint vergessen zu sein, nicht mehr rückholbar und ist ins Unbewusste verdrängt worden, weil wir es als bedrohlich, als peinlich oder auch als unwichtig empfunden haben. Dennoch ist die Vergangenheit, die wir erlebt und erfahren haben und die teilweise nicht mehr in unserm Gedächtnis ist, vorhanden. Sozusagen in der Cloud, und uns fehlt das Passwort, der Schlüssel, um Einzelheiten abzurufen, und wir bilden uns Ereignisse und Dinge ein, die es nicht gab oder die anders waren.

Du schreibst, lieber . . .:  „Aus mir ist ein Familienvater mit 3 Kindern geworden, der sich den gesellschaftlichen Konventionen angepasst hat und gut bürgerlich sein Leben gelebt hat.“ Aus mir ist ein Familienvater mit 3 Kindern geworden, der sich den gesellschaftlichen Konventionen nicht angepasst hat und das Bürgertum, seine Herkunft, seine Geschichte und sein Wirken erforscht und kritisch hinterfragt hat.

Gesellschaftskritik ist einer meiner Schwerpunkte, auch heute. Dabei habe ich mir nicht nur Zustimmung eingehandelt, sondern zum Teil auch erhebliche Nachteile, in den 70er Jahren sogar eine rechtswidrige Kündigung durch einen nationalkonservativen Bürger und Unternehmer, dem meine gewerkschaftlichen Aktivitäten nicht gepasst haben, darunter Aufklärung der Belegschaft über ihre Rechte und Ermunterung, ihre miserablen und ihre Gesundheit gefährdenden Arbeitsbedingungen nicht unterwürfig hinzunehmen.

Aktiv im Werkkreis Literatur der Arbeitswelt, entstand damals diese realsatirische Geschichte: »Ein Schuss vor den Bauch. Alte Geschichte, wieder aufgetaucht« →  https://stahlbaumszeitfragenblog.wordpress.com/?s=Ein+Schuss+vor+den+Bauch

Seitdem habe ich Foto- /Text-Reportagen über politisch und ökologisch relevante Ereignisse in Deutschland und Frankreich veröffentlicht (Vorträge, Ausstellungen).

Woher meine kritische, mitunter skeptische Einstellung kommt? Sie entstand bereits, als ich in der Nazizeit den Konfirmandenunterricht verweigerte und, indoktrinierter Pimpf, dem Pfarrer sagte, Jesus sei Jude gewesen, und er, ich vermute, ein Deutscher Christ (DC), darauf  geantwortet hat: „Jesus  war blond wie du. Er war kein Jude.“  Das war in Friedland.

Dieter als Pimpf
Dietrich Stahlbaum als Pimpf

Ich war hell-, nicht dunkelblond und machte mir die Haare nass, um älter auszusehen.

Karlheinz Deschner PKarte

Später habe ich fast die gesamte Religions- und kirchenkritische Literatur gelesen (u. a. Voltaire, Ludwig Feuerbach, Kant, Marx, Sigmund Freud, Karlheinz Deschner, arabische und israelische Historiker und Archäologen…) und bin Agnostiker und Atheist geworden.

In Vietnam (1951-54) begegnete ich Buddhist*innen und las später buddh. Literatur, z.B. die überlieferten (Pali-) Urschriften der Reden und Lehren des Gautama Buddha. Auch er war Agnostiker und lehnte den Gottesglauben und den hinduistischen Glauben an eine „Ewige Seele“ ab.

Die Begegnungen mit Buddhist*innen haben mich zum zeitdokumentarischen Roman »DER RITT AUF DEM OCHSEN oder AUCH MOSKITOS TÖTEN WIR NICHT« angeregt. →  https://www.bookrix.de/_ebook-dietrich-stahlbaum-der-ritt-auf-dem-ochsen-oder-auch-moskitos-toeten-wir-nicht/

Der Deserteur ist Miros, mein zweites Ich, eine Kunstfigur. Ich hätte nur zu den Vietminh desertieren können. Das wollte ich nicht. Ich war längst Pazifist und, wie Goethe, Dag Hammarskjöld, Camus, Bertrand Russell, Kosmopolit.

Soweit ein kleiner Ausschnitt aus meiner Vita. Mehr in meinen Schriften. Siehe E-Books.

Allen Leserinnen und Lesern meiner Webseiten diesseits und jenseits des Atlantiks und anderer Meere wünsche ich friedliche, besinnliche und erholsame Feiertage und viele positive Energien im kommenden Jahr!
Meilleurs vœux de Noël et de Nouvel An à toutes mes amies et à tous mes amis!
Merry Christmass and good wishes for the New Year!

 

 

Buchtipp: Dietrich Stahlbaum: DIES UND DAS Kurzgeschichten, Kôans, Gathas, Gedichte, Aphorismen, Fotos aus fünf Jahrzehnten. 2., aktualisierte Auflage 2018

DIES UND DASS-eBook-Cover 2018

 

Inhalt:

 Teil I: Kurzgeschichten

Teil II: Kôans und Gathas

Teil III: Gedichte

Teil IV: Aphorismen

 Klappentext:

 Wie schon im Lesebuch «DER KLEINE MANN» sind auch diese Texte „aus dem Leben gegriffen“: Da ist zum Beispiel die Geschichte einer alten, ausgedienten Aktentasche, die sich plötzlich als sehr nützlich erweist. Eine Real-Satire. Oder: «Der Wasserturm». Ein Bubenstreich mit unvorhergesehenen Folgen. Geschichte aus der Kindheit des Autors. Ein «Sommernachts-Albtraum» und andere merkwürdige Ereignisse. Im 2. Teil bieten «Kôans und Gathas» einen Einblick in die zen-buddhistische Welt. Gedichte im 3. Teil, entstanden zwischen 1959 und 2011. Der vierte Teil ist eine Sammlung von Aphorismen. Gedankensplitter aus fünf Jahrzehnten. Ein weites Feld. Und Fotos. Eben: Dies und das.

Das BOOKRIX-eBook kann jetzt für 4,99 EURO auf Ihren Computer oder auf ein Lesegerät hier heruntergeladen werden  →  https://www.bookrix.de/_ebook-dietrich-stahlbaum-dies-und-das/

 

 

 

Das „Maß aller Dinge“ – Unsere anthropozentrische Lebensweise hat keine Zukunft

Viele Menschen, die sich vom Monotheismus und anderen Religionen abgewendet haben, fühlen und wissen sich als Teil der Natur eingebunden in die Natur und durchaus nicht als „Maß aller Dinge“, wie Protagoras proklamiert haben soll: „Omnium rerum homo mensura est.“

 Wir Menschen sind zwar, verglichen mit allen anderen Lebewesen auf unserer Erde, die am höchsten entwickelte Spezies, unsere Intelligenz wird jedoch übertroffen von der Gesamtnatur, die uns hervorgebracht hat. Diese (philosophische) Erkenntnis impliziert keine neue Religion, wie noch der Pantheist Goethe geglaubt hat, keine als Ersatz etwa esoterische  Metaphysik oder eine romantische Verklärung der Natur, sondern ein wissenschaftlich fundiertes Naturverständnis, das stets offen für neue Erkenntnisse ist.

 Wir haben Zahlen und Maße erfunden und fast die gesamte Natur vermessen, wir haben Naturprozesse beobachtet und versucht, sie zu beschreiben, sie zu erklären und zu verstehen, gestützt auf Hypothesen und Theorien. Wir haben von ihr gelernt, sie uns nutzbar zu machen. Aber wir haben sie auch maßlos ausgebeutet, mit Chemikalien vergiftet, radioaktiv verstrahlt und haben massiv in die Natur eingegriffen: Abholzungen und Versiegelung, industrielle Land-, Forst- und Plantagenwirtschaft, Landschafts- und Ressourcenverbrauch, Luft- und Lichtverschmutzung u. dgl. mehr. Damit haben wir die Ökosysteme derart belastet, dass auch die klimatischen Folgen, das Artensterben und der Ressourcenschwund nicht mehr rückgängig zu machen sind und wir längst auf Kosten der Zukunft, damit unserer Nachkommen leben.

Unsere anthropozentrische Lebensweise hat keine Zukunft! Wenn wir noch etwas retten wollen, müssen wir uns alle radikal ändern. Ich bin da sehr skeptisch, wie es Arthur Schopenhauer (1788 –1860) war, ein ganzheitlich und ökologisch denkender atheistischer Philosoph.

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Siehe auch ökologischer Rucksack und ökologischer Fußabdruck

Die Intelligenz der Natur  →  https://stahlbaumszeitfragenblog.wordpress.com/2015/09/12/die-intelligenz-der-natur/

Mein kategorischer Imperativ. Zwei Gedichte zur Auswahl

P1070014

Mein kategorischer Imperativ

I.

Die Herbstzeitlosen sind erblüht.

Der Sommer ist schon längst verglüht.

Unwetter weit und breit.

Sie kommen Schlag auf Schlag.

Sicher bist du nirgendwo.

Lebe so,

als wäre heute dein letzter Tag.

Vergeude keine Zeit.

II.

Die Herbstzeitlosen sind erblüht.

Der Sommer ist verglüht.

Vergeude keine Zeit.

Lebe so,

als wäre heute dein letzter Tag.